Kunst gehört zum Bau wie das Dach über dem Kopf

 

Schon zu prähistorischen Zeiten in den Grotten von Lascaux oder Altamira gehörte Kunst genauso notwendig zum Bau wie das Dach über dem Kopf. Es ging damals wie heute nicht um die Erfüllung eines Zwecks, sondern um das gewahr werden von Freiheit. Eine Gemeinschaft lässt Kunst in ihrem Lebensraum entstehen, da sie die paradoxe Gewissheit braucht, dass alles immer auch anders sein könnte. Poetry makes nothing happen… durch Kunst überleben wir.

Ronny Hardliz

öffentliche Statements zur Kampagne „Rettet Kunst am Bau“

Jürg Schweizer. Architekturhistoriker. …weil ich meinen Enkelkindern nicht nur Verkehrsanlagen, Verwaltungsbauten und gesichtslose Agglomerationen hinterlassen möchte, sondern auch Objekte, die zeigen, dass das Schöpferische im früheren 21. Jh. nicht ganz ausgestorben war.

 

Hannes Zaugg Graf. Vizepräsident Grosser Rat Kanton Bern. Mit Kunst am Bau kriegt man für wenig Geld Identität und Heimat.

 

Remo Galli. alt Nationalrat CVP Dr. h.c. Kunst am Bau muss ein „Zwang“ bleiben, gibt eine Chance, Kultur und Umgebungsgestaltung zu optimieren und ein Merkmal zu schaffen.

 

Marina Belobrovaja. Künstlerin, Dozentin. Kunst und Bau ist einer der wenigen demokratischen, da allgemein zugänglichen Formate, in denen Kunst in die Gesellschaft wirken kann. Kunst braucht diese Öffentlichkeit und verfügt zugleich über die besondere Möglichkeit, diese immer wieder herzustellen. Und Öffentlichkeit ist die Grundbedingung einer Gesellschaft, die sich als Demokratie versteht.

 

Michèle Lechevalier. Chargée des affaires culturelles. Il est essentiel pour notre patrimoine d’avoir ce pourcent culturel.

 

Dorian McCarthy. Architekt. Save the art.

 

Urs Zurlinden. Stadtratspräsident Langenthal. Kunst macht den öffentlichen Raum einzigartig.

 

Poretti Gianni. Artista. Senza arte non c’è vita, arte è espressione vitale dell’umano.

 

Christoph Doswald. Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Zürich (Präsident). Oeffentliche Kunst schafft Gesellschaft.

 

George Steinmann. Bildender Künstler und Musiker. Kunst ist eine Treiberkraft.

 

Thomas Kaeppeli. Architekt. Kunst bereichert die Architektur.

 

Jacqueline Strauss. Direktorin Museum für Kommunikation. Kunst am Bau ist nicht die Kirsche auf der Torte, sondern das Backpulver im Teig.

 

Thomas Pfister. Kulturvermittler. Weniger Lust, weniger Kultur, weniger Bildung, weniger Zivilisation? Wollt ihr das wirklich? Der Preis dafür könnte uns teuer zu stehen kommen!

 

Stefan Jordi. Grossrat. Wie würde wohl das Berner Münster heute aussehen, wenn keine „Kunst am Bau“ realisiert worden wäre?

 

Hans Läubli. Geschäftsleiter Suisseculture. Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele (Pablo Picasso).

 

Enrico Luisoni. Präsident Berufsverband visuelle Kunst BS/BL. Auch in BS/BL geht dieser Kampf schon lange!

 

Johannes Stückelberger. Kunsthistoriker, Dozent Universität Bern, Theologische Fakultät. Ohne Kunst im öffentlichen Raum würden unsere Städte und Dörfer trist aussehen. Kein Figurenspiel am Zytglogge. Kein Tinguelybrunnen in Basel. Kunst im öffentlichen Raum ist Ausdruck einer lebendigen Gemeinschaft. Der Staat hat einen Auftrag, Kunst zu fördern.

 

Antonio Bauen. Grossrat. Kunst am Bau bereichert unsern Lebensraum, regt zum Denken zum Lachen zum Staunen an.

 

Patrick Thurston. Architekt. Kunst und Bau sind ein Ganzes das unteilbar ist wie unser Leben. Baukunst braucht Auseinandersetzung mit dem Gebrauch, dem Nützlichen wie auch mit allem was gemeinhin nutzlos ist, deshalb weil wir Menschen letztlich sinnliche Wesen sind und alles in uns auf Beziehung angelegt ist: da kann Kunst und Baukunst uns helfen aus reinem zweckenden hinaus und zu öffnen für die Weite. Sparen kann man bei all den Beratern und Expertisen! Nicht selten Mandate aus mangelnder Risikobereitschaft und Entscheidungslust der betroffenen Stellen. Bauen und Kunst braucht Mut und mutige Leute, auf allen Ebenen.

 

Ka Moser. Bildende Künstlerin. Kunst und Bau ein Menschenrecht.

 

Stefano Spinelli. Fotografo. Non meno ma più sostegno alla cultura! Meno tagli all’educazione, alla socialità, alla salute pubblica.

 

Carmen Perrin. artiste plasticienne. faire des économies sur l’interaction entre l’art, l’architecture et l’espace public, c’est une erreur car l’espace public a besoin de ces piqûres de rappel que sont les regards sur le monde des générations d’artistes qui se succèdent.

 

Esther Maria Jungo. Kunsthistorikerin. élémentaire comme l’eau et l’air pour vivre.

 

Josef Felix Müller. Präsident visarte Schweiz. Kunst ist geistige Nahrung.

 

Christian Kathriner. Privatgelehrter. Im Namen der Vernunft gesellschaftliche Minderheiten untergraben? Ganz toll, aber diese Vernunft könne Sie für sich behalten.

 

Romuald Etter. Künstler. Kunst im öffentlichen Raum ist eine notwendige Konfrontation in einer offenen Gesellschaft.

 

Bruno Sommer. Schulleiter/Künstler. Kunst IST Freude am Leben!

 

Sabine Hahnloser. Geschäftsleitung. Kunst – soviel wie möglich- überall – immer.

 

Martin Woodtli. Graphic Designer. Kunst bildet Identität und somit einen Teil unserer Heimat.

 

Daniela de Maddalena. Kunstschaffende. Die Stärkung der kulturellen Vielfalt und Ausdrucksweise stärkt schlussendlich die kulturelle Identität. Damit werden auch Ängste vor dem Fremden abgebaut!! Starke Kultur = starkes Land!!!

 

Frauke Bensel. Selbst. Architektin, pensioniert. Siehe Geländer-Foto: Was wären wir heute ohne unsere Vergangenheit? Das muss weitergeführt werden!

 

Françoise Verdonf. Lieber Ausgaben für Kunst am Bau anstatt für Kampfjets!!

 

Christoph Grupp. Grossrat. Wer etwas auf sich hält, verziert seine Gebäude seit Jahrtausenden: Bauernhäuser ebenso wie Paläste.

 

Yvonne Hausammann. Dipl. Architektin ETH. Kunst ist Leben.

 

Bernhard Rösch. Kulturinformatiker. Wir brauchen die Kunst, um nicht am Vernünftigen zugrunde zu gehen.

 

Markus Spycher. Pensionist. In meinem Wohnquartier gibt es ein geglücktes Beispiel für Kunst am Bau: Ich meine den ‚PEGASUS‘ an der Nordfassade des Weltpostgebäudes im Egghölzli. Er erinnert mich an die Zeit, als Pferde Postkutschen durch die Lande zogen.

 

Isabelle Krieg. Bildende Künstlerin. Kunst gibt Halt und Orientierung, auch im öffentlichen Raum.

 

Jutta Strasser. Architektin. „Kunst hilft denken, handeln und fühlen“! Wir brauchen sie in unserer Gesellschaft, dringend!

 

Manuel Ort. Grafiker. Kunst ist das Leben selbst!

 

Ulrich Fakhreddine. Künstler. Lieber Geld für Kunst ausgeben als für Krankenkassen Public Relations und Werbetelefoniebelästigung.

 

Jürg Orfei. Zeichenlehrer. Wenn Kunst als Dekoration der Architektur verstanden wird, sind wir vielleicht schon zu weit von der Gewissheit entfernt, dass beide Disziplinen untrennbar gedacht werden müssen – Essenz, Anstoss, Freiraum, gedankliches Refugium: Architektur braucht Kunst, Architekten brauchen Künstler, Kalkulierende Nutzer brauchen unkalkulierbar Unnützes.

 

Enrico Bartholdi. Designer. Was wäre die Welt, die Menschheit ohne Kunst…?

 

Jürg Rüedi. Pensioniert. Kunst am Bau vor Viehschauplätzen.

 

Angelo Cioppi. Leiter Bauprojektmanagement. Ein Stück Kultur würde verloren gehen.

 

Edith S. Ambühl. Künstlerin. Kunst am Bau = kulturelle wertvolle Symbiose, direkte Konfrontation/Auseinandersetzung mit dem Publikum.

 

Roland Hitz. Architekt BSA /SIA, Büroinhaber. So nicht!

 

Peter Meier. Bauingenieur. Kunst am Bau fördern.

 

Alan Romano. Grafiker. Kunst braucht Präsenz, damit sie uns inspiriert und auf unsere Seele wirkt.

 

Johannes Saurer. Architekt BSA. Kunst bereichert das Leben.

 

Martin Sturm. Architekt BSA. Kunst und Bau sind eine Einheit und Ausdruck einer Haltung, die wir Kultur nennen.

 

Oliver Ziltener. IT Teamleiter. Gegen den standard Bauwahn.

 

Doris Naef. Kunstschaffender. Immer bei öffentlichen Gebäuden min. 1% einplanen.

 

Bernhard Kiener. Künstler. Immer wieder ein Teil, der der Seele gut tut.

 

Sadhyo Niederberger. Künstlerin/ Kuratorin. Kunst und Architektur spiegeln unsere kulturelle Identität.

 

Elisabeth Stalder. Malerin /Wandbilder. Überlebenswichtig.

 

Barbara Bucher. Textildesignerin und Dozentin. Kunst am Bau beeinflusst unseren Alltag. Sie gestaltet die Atmosphäre in der Umgebung mit, in der wir leben.

 

Urs Martin Traber. Bildhauer. kunst am bau ist extrem wichtig, da es die architektur zu unterstützen und immer auch ein zeitzeugnis ist.

 

Toni Möri. Fachlehrer Kunst & Design, Künstler. Wenn ich durch die Stadt Bern laufe und mir vorstellen würde, dass alles Bildhafte an den Häusern und Lauben entfernt wäre, käme dies einem kulturellen Holocaust gleich.

 

Samuel Eugster. Künstler. Unsere Werte erhalten und mehren. Wenn wir Bilder haben, sind wir reich!

 

Conny Wagner. Künstlerin. Geistige Freiheit ist dort sichtbar, wo sie auf eine Projektionsfläche trifft.

 

Ursula Hirsch. Bildhauerin. ohne Kunst ist das durchatmen schwer.

 

Daniel Zahner. Fotograf. so nicht!!!

 

Wilfried von Gunten. Galerist. Kunst am Bau, Kunst in der Öffentlichkeit ist einer der wichtigsten Pfeiler unserer Gesellschaft.

 

Monika Dillier. Künstlerin. Mehr Kunst weniger Waffen.

 

Petra Sulzervon der Assen. Künstlerin. Kunst am Bau eher aufstocken, als abbauen!!

 

Cuno Müller. Kunstmaler. Jeglicher ART Kunst ist ein Bestandteil von uns Menschen.

 

Werner Zemp. Designer Künstler. Die Kunst ist eine sehr öffentliche Angelegenheit und Gegenstand eines sehr allgemeinen Interesses. Zitat

 

Gualtiero Guslandi. Vis. Künstler. Ich erlebe genau diesen SchildbürgerStreich an meiner KaB-Arbeit im Kantonsspital Luzern. Mit der PseudoPrivatisierung von öffentlichen Institutionen werden frühere Regierungsbeschlüsse bezügl. Kunst am Bau „entsorgt“.

 

Bea G. Leitung Marketing & Event. „Kunst am Bau“ ist für alle Menschen gleichermassen da. Sie bewegt, stosst an und regt vielfältige Diskussionen in der Gesellschaft an.

 

Bettina Grossenbacher. Visuelle Künstlerin. Kunst und Bau ist ein Muss.

 

Ulrich Wälti. Rentner. Nach dem unverfrorenen Sozialabbau ist jetzt offensichtlich der Kulturabbau an der Reihe. Wie weit will es die bürgerliche Mehrheit noch treiben?

 

Magda Schneider Kiszio. Malerin. ich unterstütze die Kunst, sie ist wichtig.

 

Charlie Schluchter. Künstler & Rentner. Einsam wäre der Mensch ohne die Kunst am Bau.

 

Guido Nissbaum. Für mehr schönen Widerstand, gegen hässlichen Unverstand.

 

Cécile Stadelmann. Visuelle Künstlerin. Kunst erweitert den Blick auf das Leben.

 

Monika Sigrist. Co-Präsidentin WEKO visarte zentralschweiz. Kunst und Bau bringt Mehrwert für alle. Ein Kanton trägt mit seiner Vorbildfunktion eine besondere Verantwortung – auch für die Kunst.

 

David Stampfli. Grossrat. Ohne Kunst verlieren Bauten Stück weit ihre Seele.

 

Christopher Oeschger. Berater. KaB öffnet die Augen und den Verstand.

 

Pt (Peter) Whitfield. Kunstmaler. Kunst am Bau wird immer wichtiger im Bezug auf der Gestaltung von Solarpenells.

 

Andreas Bachmann. Grafikdesign. Die SVP zeigt mal wieder Gesicht… eine hässliche Fratze.

 

Urs B. Roth. Künstler / Architekt. Kunst am Bau ist unabdingbar!

 

Manfred Vänçi Stirnemann. Künstler. als ehemaliger dozent an der HSLuzern im bereich kunst & design ist es mir ein anliegen, dass jeder weitere abbau von kunst- und kulturförderung verhindert wird. kunst ist und bleibt eine wichtige grundlage des zivilisierten zusammenlebens.

 

Eve Monnier. Artiste, l’art c’est la connaissance.

 

Sarah Gabi. Grossrätin. Kunst im Alltag, v.a. auch als historisches Gedächtnis braucht ihren Raum.

 

Irène Meister. Grafikerin. Die Kunst spricht auch die Sinne an…

 

Monika Bünter. Psychologin FSP. Kunst wischt den Staub von der Seele.

 

Marinka Limat. Künstlerin. L’art fait partie de nous. Au plus profond de notre être. Von unserer Kultur. Es ist so.

 

Hans Jörg Bachmann. Künstler. Kunst am Bau hat in Europa eine jahrtausendalte Tradition. Profan- und Sakralbauten zeugen vom Reichtum unserer Kultur. Nun möchte eine politische Gruppierung diese Tradition plötzlich abbrechen. Absurd!

 

Hans Tobler. Chemiker in Pension. Die Welt wird arm ohne Kunst.

 

Karin Meier Arnold. Künstlerin. Kunst am Bau lädt ein, andere Blicke auf das Gewöhnliche zu wagen und neue Denkweisen zu erforschen. Sie fördert die Toleranz, die Auseinandersetzung und das Gespräch.

 

Roger Levy. Kunstschaffender. Kunst ist Teil der gesellschaftlichen Identität.

 

Marianne Theis. Bildende Künstlerin. Das darf nicht geschehen, öffentliche Kunst braucht es überall, es ist das Bild welches gegen aussen wirkt.

 

Sibylle Völkin. Visual Artist. Wer mit Vernunft – dem wesentlichen Mittel geistiger Reflexion – ausgestattet ist, lehnt die Motion „Kunst am Bau mit Vernunft“ ab.

 

Walter Eigenheer. Visueller Künstler/Zeichnungslehrer. Als hätten die SVP Politisierenden nichts gescheiteres zu tun?

 

Anna Maria Bauer. Plastikerin. Wo künstlerischer Ausdruck fehlt, entsteht kulturelle Verarmung.

 

Olivia Wiederkehr. Künstlerin. Kunst ist Kultur und Identität – gehört in die Öffentlichkeit.

 

Andreas Schneider. Künstler. …für eine breit abgestützte Kunst und Kultur!

 

Ursula Pauli. Architektin. Ohne künstlerisch-gestalterische Objekte am Bau, oder bei öffentl. Bauten, Quartiere, Bahnhöfe, oder öffentl. Plätze , verkommt unser Lebensraum zur unpersönlichen Steinwüste. Erholung ist dann ausgeschlossen. Der Mensch ist nicht nur ein ,,Arbeitsmensch,, er ist auch ein Lebewesen, dessen Sinne und Herz Bereicherung braucht, um seine positiven Seiten entfalten zu können. Kunst, Kultur, Design sind Werte die unser Leben ausmachen. Dies nehmen wir einmal ,,mit,,. Und nicht Geld. Oder ,,gespartes,, Geld. Schönheit beflügelt uns. Auch im Alltagsleben. In unserer Wohnkultur und Umgebung.

 

Ursula Baur. Beruflich. Das sollte selbstverständlich sein, Kunst gehört zum Alltag!

 

Marc Haltmeyer. Künstler/ Kunstlehrer in Wien. Wir finden es wichtig, dass die Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz, aber auch die ausländischen Künstler in unserem Land und auch die international tätigen Künstler und Künstlerinnen weiterhin ein Betätigungsfeld im öffentlichen Raum haben und somit ihren Beitrag zu einer lebenswerten Stadt lebenswerten Umgebung leisten können. Deshalb ist es ein Zeichen der Solidarität der politisch Tätigen ihren Künstlerinnen und Künstlern weiterhin dieses Schaufenster zu ermöglichen und zu schützen und deshalb auch keine Beiträge der privaten und öffentlichen Bauunternehmen zu kürzen!

 

Stefanie Graf. Tagesmutter. Wäre schade.

 

Marietta Gullotti. Malerin. Kunst am Bau ist wichtig!

 

Erika Meris Schüpbach. Kunstschaffende und Kulturvermittlerin. „Kulturelle Teilhabe für alle!“- & „Perspektivenwechsel“.

 

Dino Rigoli. bildender künstler. kunst am bau ist nicht einfach nur die konfitüre auf dem butterbrot – sie ist das brot selber!

 

Brigitte Gross Rigoli. Hochschuldozentin. Freie Kunst im öffentlichen Raum stärken!

 

Pierrette Hurni. Sekretariat visarte.bern. Lächerlich winzige Einsparung mit desaströser Wirkung!

 

Gisella Sutter. Freischaffende Kunst und Architektur gehören zusammen.

 

Flurina Hack. Künstlerin. Kunst ist unverzichtbar und muss öffentliche sichtbar bleiben.

 

Ernst Steiner. Innendienstleiter. Was wäre das Berner Münster ohne Kunst am Bau?

 

Dieter Mathys. CEO. Klar dagegen.

 

Daniel Friederich. Dozent/Geschäftsleiter. Kunst gehört zu den Grundelementen des Lebens!

 

Rudolf Schwyn. Kunstschaffender / Dozent. Kunst am Bau ist schon seit Jahrhunderten ein wesentlicher Anziehungs- und Inspirationspunkt von Orten.

 

Philipp Burkard. Leiter Science et Cité. Kunst am Bau ist auch Bau an der Kunst.

 

Hans Gilgen. visueller künstler. Ja zur Kunst am Bau.

 

Bernhard Huwiler. Künstler. Eine Gesellschaft ohne Kunst und Kultur ist eine verarmte Gesellschaft. Ein Staat der an der Kultur spart riskiert die Verarmung. Eine vielfältige Kultur ist Zeichen einer Vielfältigkeit und Reichhaltigkeit einer Region. Dies trifft insbesondere auch für den Kanton Bern mit den vielfältigen Sprach- und Kulturräumen zu. Mit Stolz wollen wir diese Vielfalt auch in Zukunft fördern und zeigen.

 

Esther Maria Bünter. Choreografin / Tänzerin. Kunst tut allen Herzen gut!!

 

Beat Oesch. Informatiker. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass Künstler von der öffentlichen Hand unterstützt werden und ihre Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

Madeleine Mosimann. Ärztin. Kunst gehört zur Seele der Gesellschaft.

 

Kate Burgener. Künstlerin / Studienleitung. Es ist sehr bedenklich in welchem Tempo, sei es im Kunstbereich oder in der Bildung, die Umverteilung fortschreitet. Wehren wir uns endlich. Danke für die Petition.

 

Marcina Bünter. Tanztherapeutin / Malerin. gutes Kulturförderungsinstrument.

 

Daniel Maeder. Geschäftsführer Pensionskasse CoOpera Sammelstiftung PUK. Kunst ist die edelste Bildung des Menschen!

 

Benjamin Dodell. Zentralvorstand visarte.schweiz. Eine wichtige Sache!

 

Werner Wynistorf. Verkaufsleiter. Reduktion der Kunst ist Armut.

Online Petition „Rettet Kunst am Bau! — Sauvegardez « Art et architecture » ! “ ist lanciert!

https://act.campax.org/petitions/rettet-kunst-am-bau-sauvegardez-art-et-architecture

Offener_Brief_Kunst_und_Bau_de_fr

Statement H R Reust

 

Offener Brief:

KUNST UND BAU NICHT KAPUTT REGULIEREN!

 

Sehr geehrte Grossrätinnen und Grossräte des Kantons Bern

 

Wir alle sind auf unsere Art Künstler, ganz gewiss ist jede und jeder einzigartig. In unserer Gesellschaft hat der Ausdruck dieser menschlichen Fähigkeiten eine lange Tradition. Kunst ist Äusserung von Lebensfreude, Kunst zeigt auf, weisst hin, öffnet zu neuen Horizonten hin. Das soll auch künftig so sein. Es hat viel mit freier, offener Weltsicht zu tun, Kunst als Teil unseres Lebens zu betrachten und folglich auch zu fördern.

Die Motion „Kunst am Bau“ mit Vernunft von Lars Guggisberg (Kirchlindach, SVP) und Mathias Müller (Orvin, SVP) will eine Reglementierung und Limitierung, sie will neue Vorschriften, welche einengen und ausgrenzen.

 

  1. Im Kulturförderungsgesetz von 1975 hiess es in Art. 9: Bei Neu- und Umbauten von kantonalen Gebäuden und Anlagen sind angemessene Mittel für die künstlerische Ausschmückung bereitzustellen, sofern es ihre Zweckbestimmung rechtfertigt. Das Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) hat diesen Artikel so umgesetzt, dass ca. 1 % des Kostenvoranschlages der Summe BKP 2 (Gebäude) und BKP 4 (Umgebung) für Kunst und Bau budgetiert wurde. Die Zahl von 1 % war aber nirgends festgehalten.

Seit Inkrafttreten des neuen Kantonalen Kulturförderungsgesetzes per 1.1.2013 mit dem Art. 29 (Der Kanton kann …) wurden einerseits nur noch bei Projekten mit hohem Öffentlichkeitsbezug Kunst-und-Bau-Projekte realisiert und andererseits diese einzelnen Budgets für Kunst und Bau um mind. die Hälfte gegenüber vorher gekürzt. Bei sieben Projekten wurden rund 2 Mio. Franken budgetiert bzw. ausgegeben. Wären die in der Motion geforderten Regulierungen in Kraft gewesen, hätten insgesamt nur knapp 0.5 Mio. Franken verwendet werden dürfen. Die durchschnittlichen jährlichen Einsparungen hätten mit etwa 300 000 Franken nur ca. 0.003 % des kantonalen Finanzhaushaltes von 10 Mrd. Franken ausgemacht. Es können keine Millionen in diesem Bereich gespart werden. Zudem wäre ausgerechnet in den Randregionen, wo kleinere kantonale Bauten entstehen, kein vernünftiges Kunst-und-Bau-Verfahren mehr finanzierbar gewesen. Diese Benachteiligung der Randregion widerspricht den Aufträgen der kantonalen Kulturstrategie 2018 und die Kunstschaffenden, welche als Berufsleute Auftragnehmer und auch Steuerzahler sind, verlieren eine wichtige Aufgabe, welche sie für die Zivilgesellschaft leisten.

Das AGG nimmt als Bauorgan des Kantons Bern seit Jahren seine Verantwortung vorbildlich wahr und stellt für Kunst und Bau Mittel ein, die für die Bauten und die Finanzsituation des Kantons angemessen sind. Es ist wichtig, dass das Budget beim AGG ist, weil hier die Bauten betreut werden. Es soll zu einer Zusammenarbeit zwischen Architektur und Kunst kommen, ein gegenseitiges befruchten und nicht Kunst als Dekoration. Deshalb ist Kunst ganz selbstverständlich ein Bestandteil jedes Baubudgets welches der Kanton dem Grossen Rat vorlegt.

  1. Der Bildhauer Gustave Piguet hat im Jahr 1942, also in finanziell schwierigen Kriegszeiten, die Südfassade des Berner Rathauses gestaltet.[1] Für uns alle ist gerade in der Öffentlichkeit herausragende Kunst als Form des Ausdrucks menschlichen Lebens unverzichtbar. Die öffentliche Hand hat eine Vorbildfunktion, die sie auch im Bereich Kunst und Bau wahrnehmen muss, da Private in der Regel gar nicht in der Lage sind, solche Investitionen zu tätigen.

Ohne namhafte Investitionen der öffentlichen Hand in Kunst und Bau würde in Saxeten, der steuerschwächsten Gemeinde des Kantons Bern, keine Fussgängerbrücke und keine Klause von George Steinmann stolz an die Unwetter des Sommers 2005 und an den Dialog zwischen Stadt und Land erinnern. Keine „kopflose“ 400kg schwere Bronze-Plastik von Luciano Andreani würde auf dem Casinoplatz (oder früher auf dem Bahnhofplatz) in Bern für einen kurzen poetischen Moment unvermittelt in unseren Alltag treten und uns an unsere eigene Kopflosigkeit erinnern, wenn wir beim Ausdruck unseres menschlichen Lebens selbst Künstlerinnen und Künstler sind. Kein Denkmal eines Bauarbeiters mit Presslufthammer würde an der Grimsel an die Erbauer der Kraftwerke Oberhasli erinnern und daran, was Menschen in gemeinsamer Anstrengung zustande bringen.

 

Die Tradition dieser Kunst im Alltag der Menschen muss als Brückenschlag, Inspirationsquelle und historisches Gedächtnis weiterhin angemessen gepflegt werden. Wir bitten Sie die Motion Guggisberg und die Beschlüsse des Regierungsrats abzulehnen.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Verein Basis Kunst und Bau BAKUB

Nationaler Verband für Kunstschaffende visarte Bern Biel/Bienne Jura

Bund Schweizer Architekten BSA Bern Solothurn Freiburg Oberwallis

Schweizerischer Werkbund SWB Bern

 

Für Fragen: Ronny Hardliz, Präsident BAKUB, ronny@bakub.org

[1] Beim Berner Rathaus finden wir neben der Kunst und Bau von Piguet eine Brunnenplastik von Max Fueter, Gemälde von Ferdinand Hodler und Martin Lauterburg, ein Schriftbild von Rudolf Mumprecht, den Abschluss des Handlaufs der Treppe von Arnoldo d’Altri, Ratstische von Mathäus Funk, eine Ratspendule von Daniel Funk, Stuckaturen von Otto Kappeler oder das monumentale Wandbild von Karl Walser, sowie in den Fenstern Standesscheiben sämtlicher Kantone, die von Künstlern der entsprechenden Kantone geschaffen wurden.

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Lettre ouverte :

Pas de réglementation supplémentaire dans l‘art et bâtiment

 

Chère Députée, cher Député du Canton de Berne

 

Chacun de nous, à sa manière, est artiste et certainement chacun est unique. Dans notre société, l’expression de ces capacités humaines a une longue tradition. L’art est une manifestation de joie de vivre, l’art montre, souligne, ouvre de nouveaux horizons. Cela continuera d’être le cas à l’avenir. Considérer l’art comme faisant partie de notre vie et, par conséquent, de le promouvoir a beaucoup à voir avec une vision libre et ouverte du monde.
La motion « Art et architecture » : il faut savoir raison garder  de Lars Guggisberg (Kirchlindach, UDC) et Mathias Müller (Orvin, UDC) veut une limitation, elle veut de nouvelles réglementations qui restreignent et excluent.

1) L’art. 9 de la loi de 1975 sur la promotion de la culture stipule : Des moyens appropriés sont mis à disposition pour la décoration artistique des bâtiments et équipements nouveaux ou rénovés de l’Etat si leur affectation le justifie. L’Office des immeubles et des constructions (OIC) a mis en œuvre cet article de telle sorte qu’environ 1% de l’estimation du coût de la somme CFC 2 (Bâtiment) et CFC 4 (Aménagements extérieurs) est budgétisée pour l’art et bâtiment. Cependant, le chiffre de 1% n’a été fixé nulle part.
Depuis l’entrée en vigueur de la nouvelle Loi sur l’encouragement des activités culturelles le 1er janvier 2013 avec l’art. 29 (le canton peut…), les projets d’art et bâtiment n’ont été réalisés que pour des projets à caractère très public et d’autre part ces montants spécifiques pour l’art et bâtiment ont été réduits d’au moins de moitié par rapport aux budgets précédents. Depuis lors, environ 2 millions de francs ont été budgétisés ou dépensés pour sept projets. Si la réglementation exigée dans la motion avait été en vigueur, un total d’un peu moins de 0,5 million de francs aurait dû être utilisé. L’économie annuelle moyenne de 300.000 francs environ n’aurait représenté que 0,003 % du budget cantonal de 10 milliards de francs. Il n’est pas possible d’économiser des millions dans ce domaine. En outre, il ne serait plus possible de financer une procédure d’art et bâtiment raisonnable dans les régions périphériques où sont construits des bâtiments cantonaux plus petits. Cet appauvrissement des régions périphériques est en contradiction avec les missions de la Stratégie culturelle cantonale 2018 et les artistes, qui sont à la fois entrepreneurs professionnels et contribuables, perdent une tâche importante qu’ils accomplissent pour la communauté.

En tant qu’organisme de construction du canton de Berne, l’OIC exerce depuis de nombreuses années sa responsabilité de manière exemplaire et a alloué à l’art et bâtiment des fonds adaptés aux bâtiments et à la situation financière du canton. Il est important que le budget soit géré par l’OIC, qui s’occupe des bâtiments. Il doit y avoir une collaboration entre l’architecture et l’art, une fertilisation croisée et non pas l’art comme décoration. C’est pourquoi l’art fait naturellement partie du budget de construction que le canton soumet au Grand Conseil.

2) Le sculpteur Gustave Piguet a orné la façade sud de l’hôtel de ville de Berne en 1942, c’est-à-dire en temps de guerre financièrement difficile. Pour nous tous, l’art de qualité en tant que forme d’expression de la vie humaine est indispensable, en particulier en public. Le secteur public a une fonction exemplaire, qu’il doit également remplir dans les domaines de l’art et bâtiment, car les particuliers ne sont généralement pas en mesure de faire de tels investissements.

Sans investissements publics conséquents dans l’art et bâtiment, aucun pont piéton, aucun ermitage de George Steinmann à Saxeten, la commune la plus faible du canton de Berne, ne témoignerait des tempêtes de l’été 2005 et la solidarité entre ville et campagne. Aucune sculpture en bronze „Sans tête“ pesant 400 kg de Luciano Andreani sur la place du Casino (ou anciennement sur la place de la Gare) à Berne n’amènerait parfois dans notre vie quotidienne un bref moment poétique et nous rappellerait notre propre absence de tête à certains moments de notre existence humaine. Aucun monument d’un ouvrier de la construction avec un marteau pneumatique sur le Grimsel ne nous rappellerait les constructeurs des centrales électriques de l’Oberhasli et ce que les gens peuvent accomplir ensemble.

 

La tradition de cet art dans la vie quotidienne des gens doit continuer à être entretenue comme un pont, une source d’inspiration et de mémoire historique. Nous vous demandons de rejeter la motion Guggisberg et les résolutions du Conseil exécutif.

 

Avec nos cordiales salutations

 

Verein Basis Kunst und Bau BAKUB

Société des artistes visuels visarte Berne Bienne/Bienne Jura

Fédération des Architectes Suisses FAS Berne Soleure Fribourg Haut-Valais

Schweizerischer Werkbund SWB Berne

Hans Rudolf Reust unterstützt BAKUB im Kampf für Kunst und Bau im Kanton Bern

Kunst für uns!

Seit es Menschen gibt, haben wir Bilder und Zeichen gesetzt, um uns zu orientieren und miteinander zu verständigen. Auch die symbolische Orientierung gehört zu unseren existenziellen Bedürfnissen. Kunst wirkt dort besonders nachhaltig, wo sie öffentlich auftritt und uns im Alltag begleitet.

Kunst am Bau pflegt diese Öffentlichkeit von Kunst auf ausgewählten Plätzen, in Schulen, Heimen, Versammlungs- und Verwaltungsgebäuden, an Orten, wo sich viele Menschen begegnen. Über Jahrzehnte haben die Verantwortlichen für Kunst am Bau die Arbeitsabläufe und den Umgang mit begrenzten Ressourcen optimiert. Hier wird nichts verschwendet.

Es ist daher schlicht nicht nachvollziehbar, weshalb die ohnehin schon begrenzten, mit der Gesetzesänderung von 2012 bereits einmal halbierten Mittel für ein vitales Bedürfnis in unserem Zusammenleben noch mehr gekürzt werden sollten – um einen kaum wahrnehmbaren Spareffekt im kantonalen Haushalt zu erreichen.

Wir brauchen Kunst für uns!

Hans Rudolf Reust

Kunstkritiker, Präsident der Eidgenössischen Kunstkommission 2007 – 2012

Mit Vernunft für Kunst am Bau — Replik auf die dringliche Motion: „Kunst am Bau“ mit Vernunft

Wie vernünftig ist es, die Poesie aus dem Alltag zu radieren? Bei Kunst und Bau bekommt die Bevölkerung im Verhältnis zu den Ausgaben sehr viel. So volksfern und finanziell unvernünftig ist die dringliche Motion „Kunst am Bau“ mit Vernunft von Lars Guggisberg (Kirchlindach, svp) und Mathias Müller (Orvin, svp).

Wenn die Brücke, über die wir schreiten, plötzlich zu klingen beginnt. Oder wenn die Kinder mit der beweglichen Wasser-Skulptur im Brunnen zu spielen beginnen und pflotschnass lachend auf uns zu rennen. Oder wenn wegen einer verspiegelten Decke der Pausenhof einer Schule kopfsteht. Aber auch das eindrückliche Wandgemälde in der Primarschule im Dorf. Es sind kindliche Fragen: „Warum liegen hier Steine schräg aufeinander gelegt im Kreis, wie ein Zahnrad?“ Die Antwort ist stämmig: „Darum!“ Die Poesie, das scheinbar Unvernünftige, das Staunen, Umwege, Irritation und Risiken bereichern unseren Alltag nicht nur, sondern sind lebenswichtige Faktoren bei der Bewältigung des Alltags — nicht zuletzt auch im Unternehmertum.

Deshalb ist Kunst am Bau mit der Kulturstrategie des Kantons Bern verankert, denn Kunst und Bau „erleichtert den Zugang aller Bevölkerungsschichten zu kulturellen … Produktionen und fördert eine breite aktive Teilhabe am Kulturschaffen“ (Zweiter Auftrag, KKFG Art. 2 Bst. b). Dies tut Kunst am Bau nicht nur in „allen Ausdrucksformen“ sondern auch „in allen Regionen“ und richtet sich an „alle Bevölkerungsschichten“ — insbesondere junge Menschen — so wie es das Kantonale Kulturförderungsgesetz fordert. Kunst am Bau geht genau so wie Gebäude alle etwas an — und das macht sie wertvoll und unersetzlich.

Anstatt mehr von dieser bevölkerungsnahen Kunst zu fordern, zielt die dringliche Motion „Kunst am Bau“ mit Vernunft von Lars Guggisberg und Mathias Müller auf einen unvernünftigen Kahlschlag. Die finanzielle Hürde wird so hoch gelegt, dass fünf der sechs seit 2013 angefangen Kunst am Bauvorhaben nicht in Frage gekommen wären. Weggefallen wären drei Projekte an Ausbildungsstätten (Stichwort „junge Menschen“) und drei Projekte ausserhalb grosser Städte, nämlich in Loveresse, Münsingen und St. Imier (Stichwort „Randregionen“). In Zukunft bekämen kleinere Gemeinden für ihre bescheidenen Bauvorhaben, vergleichbar beispielsweise mit der Schule für Holzbildhauerei in Brienz, keine Kunst mehr und damit regionale Kunstschaffende keine Förderung. Kein Klang, kein Wasser, kein Bild, nichts, das überdauert. Die dringliche Motion ermöglicht Kunst am Bau nur noch an grossen Bauvorhaben in den Städten und verhindert somit vernünftige Möglichkeiten für „alle Bevölkerungsschichten“ im ganzen Kanton am kulturellen Leben teilzuhaben.

Gefordert sind alle Kunstschaffenden mittels der sie vertretenden Verbände und Vereine — namentlich visarte und BAKUB — aktiv die Öffentlichkeit für den drohenden Verlust zu sensibilisieren und mit der Bevölkerung aller Gemeinden beim Regierungsrat und beim Grossen Rat die Ablehnung der dringlichen Motion zu fordern. Eine Entkoppelung der Kunst am Bau von der Bausumme sowie eine Plafonierung der Ausgaben können durchaus vernünftig sein — nicht aber eine pauschale Kürzung, denn die durchschnittlichen jährlichen kantonalen Ausgaben für Kunst am Bau in den letzten fünf Jahren von 0.002% des Finanzhaushalts bieten wahrlich kein ernsthaftes Sparpotential. Das ist wie wenn man bei einem jährlichen Familienbudget von 100’000 Franken bei einem Budgetposten von 2 Franken sparen wollte.

Im Gegenteil, der Vorstoss würde durch absurde Vorgaben Kunst und Bau in den Randregionen verunmöglichen. Mit Vernunft für Kunst am Bau einzustehen heisst hingegen, die einzigartige Eigenschaft von Kunst am Bau, immer schon bei den Leuten zu sein und so die Bevölkerung am kulturellen Leben teilhaben zu lassen, gezielt einzusetzen: vielfältig, regional, jung, volksnah.

2017.RRGR.446-Vorstossantwort-D-164610

Basis Kunst und Bau – Gegenwärtige Praktiken der Stadt Bern

Ausstellung in der Stadtgalerie Bern vom 9.11. bis 9.12.17

Basis Kunst und Bau bietet Einsichten in unterschiedliche Stadien aktueller Auswahlverfahren der Kunst und Bau, präsentiert und diskutiert neue Verfahrensansätze und zeigt die Herangehensweisen der Kunstschaffenden.

Initiiert durch die Arbeit der städtischen Kunstkommission in den Auswahlgremien und in Zusammenarbeit mit Hochbau Stadt Bern, wird durch mehr Offenheit und Diskurs in den Auswahlverfahren versucht, Kunst und Bau näher an die künstlerische Praxis heranzuführen und die Wertschätzung für Kunst und Bau zu steigern. Erstmals wird erprobt und kritisch reflektiert, welche Rolle eine öffentlichen Kunstausstellung in laufenden Auswahlverfahren für Kunst und Bau spielen kann. Der so eröffnete Diskurs wird mit Gästen und dem Publikum in Gesprächen vertieft. Kunst und Bau wird dabei als Form einer meist alltäglichen, jedoch kritischen Begegnung zwischen künstlerischer Praxis und Öffentlichkeit aufgefasst. Denn Kunst und Bau geht alle etwas an. Eine Karte mit über 40 städtischen Projekten der Kunst und Bau bietet einen Überblick und lädt Besucherinnen und Besucher ein, Kunst und Bau in der Stadt Bern zu entdecken. Eine Brunnenskulptur von Walter Linck aus dem Jahr 1954 thematisiert die Zeitlichkeit von Kunst und Bau, die heute beispielsweise durch performative Praktiken aktuell ist. Begleitet von Erläuterungen, Archivmaterial und einer Begleitpublikation, schafft die Ausstellung eine öffentliche Basis für künftige Auswahlverfahren, Forschungstätigkeiten und Diskurse zu Kunst und Bau.

 

Basisarbeit Kuratiert

von Ronny Hardliz

Braucht es Kunst und Bau? Was macht diese Kunst und wie unterscheidet sie sich von anderer Kunst? Will sie etwas verstehen oder eher behaupten? Wen betrifft sie und wer kümmert sich darum? Wie kommt es dazu? Ist sie messbar- wer misst? Gibt es etwa kunstfreundliche Auswahlverfahren? Ist das Auswahlverfahren bereits Kunst und Bau? Ist Wettbewerb das einzige Paradigma? Was kiregt die Öffentlichkeit mit und wie? An welche Öffentlichkeit richtet sie sich? Wer kommt dadurch mit wem ins Gespräch? Was ist aus dem Prozess und den Gesprächen sichtbar? Wie verändert sich das Werk und seine Wahrnehmung und für welche Dauer? Kann Kunst und Bau bezeugen? Kann Bau auf Kunst verzichten? Oder ist sie eine institutionalisierte Liebesbeziehung? „Basisarbeit Kuratiert“ weiterlesen