Was nun?

Die Campagne „Rettet Kunst am Bau!“ hat bisher über 1000 Unterschriften von Unterstützenden erhalten. Dies beweist, dass sich nicht nur die betroffenen Kunstschaffenden wehren, sondern dass wir alle — NutzerInnen, ArchitektInnen, AuftraggeberInnen, ProjektleiterInnen, PassantInnen, etc. — um den Wert von Kunst und Bau wissen und die direkt Betroffenen unterstützen.

Die Unterschriftensammlung war und ist nicht umsonst! Der Regierungsrat wird sie bei unserer Forderung, die Stimme der Betroffenen bei seiner Prüfung des Vorstosses zu berücksichtigen, nicht ignorieren können. Der letztlich zuständige Bau-, Verkehrs- und Energiedirektor Christoph Neuhaus hat sich an der Grossratsdebatte grundsätzlich positiv und fachkundig zu Kunst und Bau geäussert. Wir werden ihm unsere Forderungen bezüglich der Umsetzung des Postulats überzeugend und nachdrücklich darlegen.

Die Unterschriften geben uns auch wichtigen Rückhalt bei der Prüfung der beiden Optionen, a) eines eigenen Vorstosses im Grossen Rat, und b) einer Volksinitiative.

Entscheidung des Grossen Rats des Kantons Bern

Die Motion „Kunst am Bau“ mit Vernunft von Lars Guggisberg wurde im Grossen Rat des Kantons Bern verhandelt. Nach einer angeregten Debatte wurde wie folgt abgestimmt:

Ueberweisung der Motion als Postulat (abgeschwächte Form):
95 Ja
55 Nein
2 Enthaltungen

Transfer der Finanzierung in die Erziehungsdirektion:
44 Ja
101 Nein
4 Enthaltungen

Das bürgerliche Parlament des Kantons Bern  hat das Ansinnen der SVP in abgeschwächter Form als Postulat überwiesen. Es wird nun überprüft, in welcher Weise künftige Mittel eingespart werden können. Bürgerliche Politiker (verwende bewusst die männliche Form) äussern sich dahingehend, dass „Kunst am Bau“ grundsätzlich zu teuer, teilweise unverständlich sei und nicht wahrgenommen werde. „Kunst am Bau“, als gestalterischer Mehrwert bei öffentlichen kantonalen Bauten, wird nun weiter unter Druck geraten. Obgleich die Mittel für „Kunst am Bau“ im Vergleich zum kant. Haushalt einen verschwindend kleinen Anteil ausmachen, seit 2012 unverbindlich sind und stetig sanken, ist Kunst als freie Äusserung und Stellungnahme gefördert mit öffentlichen Mitteln zunehmend unerwünscht.