Offener Brief an die Mitglieder des Stadtrats zur Zukunft der Stadtgalerie Bern und zur Zukunft der bildenden Kunst in Bern

Bern, 23.06.2021

Werte Stadträtinnen und Stadträte

Mit der Hochschule der Künste (HKB) ist Bern ein schweizweit strahlender Standort der Kunstausbildung. Studentinnen und Studenten kommen nach Bern, richten sich ein, arbeiten in unserer Stadt und beginnen ihr Netzwerk aufzubauen. Jede Stadt würde sich fragen, was sie unternehmen kann, dieses Potenzial zu nutzen und die Leute in der Stadt zu halten, wenn sie eine eigenständige Stimme und Handschrift entwickelt haben. Dass dies in Bern möglich ist, hat die Vergangenheit bewiesen.

Nun passiert aber genau das Gegenteil: Die Stadtgalerie Bern wird geschlossen, die Kommission Kunst im öffentlichen Raum KiöR wird zusammengestrichen und die Beiträge an die Kunsthalle Bern werden gekürzt.

Von einer Stadt, die vor nicht allzu langer Zeit stolz das Entwickeln einer Kulturstrategie verkündete, erwarten wir tiefere Einblicke in die Zusammenhänge und Möglichkeiten. Deshalb wenden wir uns nun an Sie mit folgenden Überlegungen.

Die Stadtgalerie Bern mit dem Argument zu schliessen, keine Kürzungen bei der Direktförderung machen zu wollen, ist wie einem Fisch Futter zu geben, und gleichzeitig das Wasser abzulassen.

Dabei bräuchte es dringend Massnahmen, den Wegzug der talentiertesten Abgängerinnen der HKB zu bremsen. Die Stadtgalerie spielt hier eine entscheidende Rolle. Sie bietet Kunstschaffenden eine reale Perspektive, über eine Einzelausstellung nationale Sichtbarkeit zu erlangen, nach dem Studium und nach ersten Erfahrungen in Off Spaces. Die Zerstörung dieser Infrastruktur bedroht eine ganze Berufssparte. Lassen Sie das nicht zu!

Nur eine städtische Institution mit einem klaren Auftrag kann Verlässlichkeit bieten und ein unersetzliches Zeitdokument herstellt: ein Gedächtnis der Geschichte der gegenwärtigen Kunst in Bern. Diese Leistung kann (und will) keine private Institution erbringen. Ein ausgewogenes Zusammenspiel von öffentlichen und privaten Institutionen ist äusserst wertvoll. Das «Ja» der Berner Bevölkerung 2009 zum PROGR war auch ein Ja zu Ausstellungsräumen. Die Stadt kann mit der Stadtgalerie im PROGR auf effiziente Weise einen wertvollen Beitrag zur Erfüllung dieses Volkswillens leisten: zentral, vernetzt, produktiv, langfristig.

Ganz klar: Die Stadtgalerie der Kulturstadt Bern hätte gar nie auf die Liste der Kürzungsanträge gesetzt werden dürfen! Entfernen Sie die Stadtgalerie von der Liste und unterstützen Sie damit die zukünftige Kulturstadt Bern!

Die bildende Kunst wird bei den Sparvorschlägen in der Kultur benachteiligt. Das ist unfair!

Vier der sechs Sparvorschläge in der Kultur sind spartenübergreifend, zwei betreffen ausschliesslich die bildende Kunst: die Stadtgalerie und die Kommission Kunst im öffentlichen Raum KiöR. Weshalb diese Benachteiligung einer Sparte? Zudem ist die Kunsthalle Bern benachteiligt, da ihr Budget nicht wie bei anderen Institutionen mit Leistungsvertrag kürzlich erhöht wurde.

Schaffen Sie einen Ausgleich, indem Sie neben der Stadtgalerie auch die KiöR und die Kunsthalle unangetastet lassen.

Bei Fragen und für Gespräche stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüsse, Ronny Hardliz

www.pro-stadtgalerie.ch

www.stadtkunstfest.ch

www.not-the-arts.ch

BASIS KUNST UND BAU – MACHARTEN VON OST BIS WEST

Teil II an der HKB

AUSSTELLUNG

31.05.–11.06.2021 / MO–FR / 09–17 UHR

HOCHSCHULE DER KÜNSTE BERN HKB / Fellerstrasse 11 / 3027 Bern

Karl-Heinz Adler, Pavel Karous, Andreas Kempe, Antje Kirsch, Friedrich Kracht, Sylva Lacinová, Václav Požárek, Patricia Westerholz

Mit Projektvorschlägen für die Volksschule Wyssloch von Nino Baumgartner, Haus am Gern, Alain Jenzer, Florence Jung, Lang/Baumann

Mit Projektvorschlägen für die Heilpädagogische Schule Bern von Inga Häusermann, Mikhail Karikis, Rebecca Kunz, Matthias Liechti, Selina Lutz, Hinrich Sachs

Kuratiert von Ronny Hardliz (BAKUB)

PODCASTS

ab 31.05.2021 auf / www.bakub.org / www.stadtgalerie.ch

Mit Beiträgen von u.a. Bernhard Pulver, moderiert von Martin Beutler (BAKUB)

Kunst und Bau hat eine andere Dauerhaftigkeit als die Kunst, die wechselnd in Ausstellungsräumen gezeigt wird. Ideell steht sie im Dialog mit ihrem architektonischen Kontext – dem Raum, dem Programm und den Menschen, die sich darin bewegen – und bleibt doch an ihn gebunden. Sie setzt sich der Öffentlichkeit aus, und muss sich mit der Frage konfrontieren, was Öffentlichkeit ist, wie sie sich zusammensetzt, wen sie ausschliesst, und wie sie auf dieses sich verändernde Gefüge einwirken kann. Meist finanziert durch die staatliche oder kommunale Hand – durch einen bestimmten Prozentsatz der Bausumme – bleiben die Werke im Besitz der Allgemeinheit und damit Teil der verwalterischen Verantwortung und Fürsorge. Als Kunst, die nicht Gegenstand eines spekulativen Marktes ist und deren Wert sich dadurch einfach auf ihre Kosten reduzieren liesse, und die – ihrer Geschichte wegen – als blosse Künstler*innenförderung abgetan werden könnte, stand sie schon immer unter besonderem Legitimationsdruck. Heute kommt hinzu, dass sich der Begriff der Öffentlichkeit und der Allgemeinheit durch voranschreitende Privatisierungstendenzen, Individualisierung und Globalisierung in grundsätzlichem Wandel befindet.

Die Ausstellung Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West an der Hochschule der Künste Bern HKB erweitert die gleichnamige Ausstellung in der Stadtgalerie, die 2020 auf Grund der Schliessungen der Museen nur für kurze Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Der Vergleich von vergangenen mit gegenwärtigen Kunst-und-Bau-Praktiken wird nochmals aufgenommen. Eine Auswahl von Dokumentationen, Modellen und Texten aus den ehemaligen sozialistischen Staaten der DDR und ČSSR gibt Einblick in eine umfassende Kunst-am-Bau-Praxis, die aus heutiger Sicht reguliert erscheint, die gleichzeitig aber Kunstschaffenden sehr weitreichend Kompetenzen zur Gestaltung der «gesellschaftlichen Umwelt» gab. Demgegenüber werden Einblicke in momentan laufende und abgeschlossene Wettbewerbsverfahren der Stadt Bern ermöglicht. Dieses Format der öffentlichen Präsentation, das vor allem für Architekturwettbewerbe üblich ist – und zu Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Diskurs beiträgt – soll damit auch für den Bereich Kunst und Bau erprobt werden. Die Ausstellung schärft den Blick auf Kunst und Bau als ein künstlerisches Feld in Wechselwirkung von Öffentlichkeit, Politik und Architektur. In einer Podcast-Reihe von Gesprächen mit Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur wird, wenn nicht nach Antworten, dann nach Fragen zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst und Bau in Gegenwart und Zukunft gesucht.

Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West ist die zweite Ausstellung einer Reihe, die sich mit Kunst und Bau befasst, und die in der Stadtgalerie mit Basis Kunst und Bau – Gegenwärtige Praktiken der Stadt Bern 2017 ihren Anfang nahm. Während die erste Ausstellung vor allem die Verfahrensprozesse beleuchtete, die oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen, zeigt die zweite Ausstellung Wettbewerbsbeiträge im grösseren historischen Horizont. Eine internationale Tagung zum Stellenwert baubezogener Kunst aus ehemaligen osteuropäischen Staaten für die gegenwärtige Praxis wird im Herbst stattfinden und von einer Publikation begleitet.

Veranstaltungen:

Wegen Corona findet keine Eröffnung statt.

Rundgänge mit dem Kurator Ronny Hardliz durch die Ausstellung an der HKB:

Do, 03.06.2021, 17 Uhr

Do, 10.06.2021, 17 Uhr

oder auf Anfrage.

Um Anmeldung an ronny@bakub.org wird gebeten.

Die Ausstellungsreihe Basis Kunst und Bau wird kuratiert von Ronny Hardliz (Künstler und Architekt, BAKUB) und organisiert von BAKUB – Verein Basis Kunst und Bau, der Stadtgalerie und der Hochschule der Künste Bern HKB. Die Ausstellung Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West steht unter der Schirmherrschaft der Botschafterin der Tschechischen Republik und wird unterstützt von Stadt und Kanton Bern, Burgergemeinde Bern, Ernst Göhner Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Stiftung Temperatio sowie der Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung.

Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West: Last Days!

Ausstellung in der Stadtgalerie Bern

Letzte Möglichkeiten, die Ausstellung zu sehen:

Samstag, 19.12.20, von 12 bis 16 Uhr

Ausnahmsweise auch Montag, 21.12.21, von 14 bis 18 Uhr!

Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West, Stadtgalerie Bern, 2020-21, Ausstellungsansicht. Sylva Lacinovà, Skulptur, 1985. Foto: David Aebi.

Karl-Heinz Adler, Eva Maria Gisler, Pavel Karous, Andreas Kempe, Friedrich Kracht, Sylva Lacinová, Václav Požárek, Sereina Steinemann, Hannah Weinberger, Patricia Westerholz, Frank Zitzmann

Mit Projektvorschlägen für die Schwimmhalle Neufeld von BLESS, Ryan Gander, Lori Hersberger, Renée Levi, Pamela Rosenkranz

Alle Veranstaltungen sind abgesagt

Kunst und Bau hat eine andere Permanenz, als die Kunst, die wechselnd in Ausstellungsräumen gezeigt wird. Ideell steht sie im Dialog mit ihrem architektonischen Kontext – dem Raum, dem Programm und den Menschen die sich darin bewegen – und bleibt doch an ihn gebunden. Sie setzt sich der Öffentlichkeit aus, und muss sich mit der Frage konfrontieren, was Öffentlichkeit ist, wie sie sich zusammensetzt, wen sie ausschliesst, und wie sie auf dieses sich verändernde Gefüge einwirken kann. Meist finanziert durch die staatliche oder kommunale Hand – durch einen bestimmten Prozentsatz der Bausumme – bleiben die Werke im Besitz der Allgemeinheit und damit Teil der verwalterischen Verantwortung und Fürsorge. Als Kunst, die nicht Gegenstands eines spekulativen Marktes ist und deren Wert sich dadurch einfach auf ihre Kosten reduzieren liesse, und die – ihrer Geschichte wegen – als blosse Künstler*innenförderung abgetan werden könnte, stand sie schon immer unter besonderem Legitimationsdruck. Heute kommt hinzu, dass sich der Begriff der Öffentlichkeit und der Allgemeinheit durch voranschreitende Privatisierungstendenzen, Individualisierung und Globalisierung in einer Krise oder zumindest in grundsätzlichem Wandel befindet.

Die Ausstellung Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West in der Stadtgalerie wagt den Vergleich von vergangenen mit gegenwärtigen Kunst am Bau Praktiken. Eine Auswahl von Dokumentationen, Modellen und Originalen aus den ehemalig sozialistischen Staaten der DDR und ČSSR gibt Einblick in eine umfassende Kunst am Bau Praxis, die aus heutiger Sicht reguliert erscheint, die gleichzeitig aber Kunstschaffenden sehr weitreichend Kompetenzen zur Gestaltung der «gesellschaftlichen Umwelt» gab. Demgegenüber werden Einblicke in momentan laufende und abgeschlossene Wettbewerbsverfahren von Stadt und Kanton Bern ermöglicht. Die Ausstellung soll durch die Gegenüberstellung Parallelen und Unterschiede bei den institutionellen Herangehensweisen und künstlerischen Macharten sichtbar machen. Damit schärft sie den Blick auf Kunst und Bau als ein künstlerisches Feld in Wechselwirkung von Öffentlichkeit, Politik und Architektur und sucht, wenn nicht nach Antworten, dann nach Fragen zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst und Bau in Gegenwart und Zukunft.

Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West ist die zweite Ausstellung einer Reihe, die sich mit Kunst und Bau befasst, und die in der Stadtgalerie mit Basis Kunst und Bau – Gegenwärtige Praktiken der Stadt Bern 2017 ihren Anfang nahm. Während die erste Ausstellung vor allem die Verfahrensprozesse beleuchtete, die oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen, zeigt die zweite Ausstellung Wettbewerbsbeiträge im grösseren historischen Horizont. Erweitert wird die Reihe durch einen zusätzlichen Ausstellungsort an der Hochschule der Künste Bern mit weiteren laufenden Verfahren zu Kunst und Bau Wettbewerben in der Stadt Bern und einer internationalen Tagung zur Zukunft von Kunst und Bau.

Verschoben: Hochschule der Künste Bern HKB

Mit Projektvorschlägen für die Volksschule Wyssloch von Nino Baumgartner, Haus am Gern, Alain Jenzer, Florence Jung, Lang/Baumann

Mit Projektvorschlägen für die Heilpädagogische Schule Bern von Inga Häusermann, Mikhail Karikis, Rebecca Kunz, Matthias Liechti, Selina Lutz, Hinrich Sachs

Verschoben: HKB: Tagung Basis Kunst und Bau
Mit Pavel Karous, Antje Kirsch, Doreen Mende, Nora Sternfeld, u.a. Moderation: Rachel Mader.

Die Ausstellungsreihe Basis Kunst und Bau ist kuratiert von Ronny Hardliz (Künstler und Architekt) und organisiert von BAKUB – Verein Basis Kunst und Bau und der Stadtgalerie.

Die Ausstellung Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West steht unter der Schirmherrschaft der Botschafterin der Tschechischen Republik und wird unterstützt von Stadt und Kanton Bern, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Stiftung Temperatio, Burgergemeinde Bern und der Gesellschaft zu Schuhmachern.

Offener Brief an den Berner Regierungsrat

Bern, 18.11.2020

Sehr geehrter Herr Regierungspräsident Pierre Alain Schnegg

Sehr geehrte Frau Regierungsrätin Christine Häsler

Aufgrund der Tragweite und der Dringlichkeit der aktuellen Situation für die Kunstschaffenden im Kanton Bern wendet sich der Verein Basis Kunst und Bau mit folgendem offenen Brief an Sie. Wir engagieren uns durch eigene Produktion und Vermittlung für gute Rahmenbedingungen für Berner Kunstschaffende.

Die grösste Wahl der Regierungen in Zeiten von Covid-19, eine Wahl die zutiefst trennt, sei die Wahl zwischen Gemeinschaft und Geschäft, so die Schauspielerin Cate Blanchett in ihrem Beitrag im eben erschienenen Buch Upturn: A Better Normal After Covid-19. Wie das Leben selbst könne Kunst auch ein Geschäft sein. Aber wie das Leben sei auch Kunst nicht nur Business – und um diesen bedrohten Raum, in welchem es nicht nur ums Geld gehe, zu schützen, seien Regierungen da.

Als Berner Gesamtregierungsrat verlangen Sie richtig, dass alle bei der Bewältigung von Covid-19 mithelfen, um einen erneuten Lockdown zu vermeiden. Konkret: freiwilliges Homeoffice und Tragen von Masken am Arbeitsplatz; beschränkte Kundenzahlen in Läden und erweiterte Maskenpflicht in anliegenden Aussenräumen; sofortiger Lockdown öffentlicher Einrichtungen wie Kinos, Museen, Bibliotheken, Theater.  Geschäft und Gemeinschaft, Wirtschaft und Kultur sind getrennt: moderate Einschränkungen hier, harte Schliessung dort.

Jedoch: Es ist der Kultur unserer Gemeinschaft zu verdanken (und nicht dem Verfolgen privater Geschäftsinteressen), dass wir in der Lage sind, Herausforderungen wie Covid-19 zu meistern. Diese Kultur, die wir als Gemeinschaft teilen ob links oder rechts, progressiv oder konservativ, liberal oder restriktiv, ist nicht einfach vorhanden. Sie entsteht durch Kunst, durch Klänge, Bilder, Worte, Gesten unter anderem in Museen, Kinos, Theatern; in Sportclubs und Jodelvereinen, Verwaltungsräten und Regierungen. Diese Kultur verbindet, stellt Gemeinschaft und Sinnzusammenhänge her, macht widerstandsfähig.

Die versprochenen finanziellen Entschädigungen für die Kunst sind nur auf den ersten Blick rühmlich. Auch wenn unbeabsichtigt: die Ungleichbehandlung der Kunst, ihre Stilllegung während Kommerzielles weiterläuft, erzeugt eine durch Geld nicht zu kompensierende Geringschätzung der Rolle der Kultur in unserer Gemeinschaft.

Die verhängten Massnahmen zeugen von grundsätzlichem Unverständnis der Wurzeln unserer Resilienz. Die Entscheidungen der Regierung sind kulturell, ignorieren aber die eigene Kultur. Indem wir die Kultur aufgeben und uns dem wirtschaftlichen und technischen Imperativ unterwerfen, haben wir unsere Beziehung zu unserer Umgebung verloren und verlieren unsere Menschlichkeit und Zukunft! Eine demokratische Gemeinschaft, die in der Lage ist, Herausforderungen wie Covid-19 zu begegnen, kann ohne Kunst nicht entstehen und überleben.

Wir bitten deshalb, die Trennung zwischen Gemeinschaft und Geschäft ab dem 25. November 2020 wieder aufzuheben. Nur durch ein aktives, wenn auch eingeschränktes öffentliches Kulturleben können Kunstschaffende ihren momentan dringend benötigten Beitrag an die Kultur unserer Gemeinschaft leisten. Öffnen Sie Kinos, Museen, Bibliotheken, Theater — mit den notwendigen Vorsichtsmassnahmen. Denn in schwierigen Zeiten muss das oberste Kriterium für alle Massnahmen zum Schutz der Gemeinschaft der Erhalt dieser Gemeinschaft sein.

Wir bitten Sie, unser Anliegen eingehend und wohlwollend zu prüfen.

Hochachtungsvoll

Ronny Hardliz, Präsident Verein Basis Kunst und Bau

Partizipativer Prozess Gaswerkareal; zwei Workshops mit Themenschwerpunkt Freiraum

Offenbar ist KEINE kulturelle Nutzung des Gaswerkareals geplant: deshalb zum Workshop anmelden (schenkel@synergo.chund hingehen! 
 
Bis 17. August soll man sich zu den «zwei Workshops mit Themenschwerpunkt Freiraum» im Rahmen des «Partizipativen Prozesses Gaswerkareal» per E-Mail anmelden, zu denen das Stadtplanungsamt Bern «Interessierte am Entwicklungsprozess Gaswerkareal» einlädt (alle Zitate aus der beiliegenden Einladung, spätere Anmeldung evtl. möglich). Es geht dabei explizit auch um die «Erwartungen, welche an das Gesamtareal», also auch an die neuen Bauten, gestellt werden.
Kein anderer Entwicklungsschwerpunkt der Stadt Bern bietet sich in gleichem Mass für eine breite kulturelle Nutzung an, wie das Gaswerkareal. Die Kulturhäuser Gaskessel und Dampfzentrale, sowie die Direktorenvilla und die Alte Ryff-Fabrik mit vielen Kulturinstitutionen, Kreativunternehmen und KünstlerInnen-Ateliers, aber auch das Marzili machen dies deutlich. Ein kulturell geprägtes Gaswerkareal wäre für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Bern als Kulturstadt und deren Kulturszene von enormem Wert.
Dennoch wird bei der Aufzählung der künftigen Nutzungen des Areals die Kultur nicht erwähnt. Stattdessen soll «Auf dem Gaswerkareal […] ein attraktives Neben- und Miteinander von Gewerbe, Wohnen, Naturraum, Sport- und Freizeitnutzung entstehen» (Einladung), wie es in einem herkömmlichen Quartier existiert. Um aber die «besondere Identität und starke Ausstrahlung» dieses Areals zu wahren, wie es das Stadtplanungsamt möchte, muss auf die Kultur als spezifisches Merkmal des Gaswerkareals hingewiesen und ihr eine Hauptrolle in der Zukunft das Areals gegeben werden.
Jetzt besteht Handlungsbedarf. Danke für eure Aufmerksamkeit!

Was nun?

Die Campagne „Rettet Kunst am Bau!“ hat bisher über 1000 Unterschriften von Unterstützenden erhalten. Dies beweist, dass sich nicht nur die betroffenen Kunstschaffenden wehren, sondern dass wir alle — NutzerInnen, ArchitektInnen, AuftraggeberInnen, ProjektleiterInnen, PassantInnen, etc. — um den Wert von Kunst und Bau wissen und die direkt Betroffenen unterstützen.

Die Unterschriftensammlung war und ist nicht umsonst! Der Regierungsrat wird sie bei unserer Forderung, die Stimme der Betroffenen bei seiner Prüfung des Vorstosses zu berücksichtigen, nicht ignorieren können. Der letztlich zuständige Bau-, Verkehrs- und Energiedirektor Christoph Neuhaus hat sich an der Grossratsdebatte grundsätzlich positiv und fachkundig zu Kunst und Bau geäussert. Wir werden ihm unsere Forderungen bezüglich der Umsetzung des Postulats überzeugend und nachdrücklich darlegen.

Die Unterschriften geben uns auch wichtigen Rückhalt bei der Prüfung der beiden Optionen, a) eines eigenen Vorstosses im Grossen Rat, und b) einer Volksinitiative.

öffentliche Statements zur Kampagne „Rettet Kunst am Bau“

Jürg Schweizer. Architekturhistoriker. …weil ich meinen Enkelkindern nicht nur Verkehrsanlagen, Verwaltungsbauten und gesichtslose Agglomerationen hinterlassen möchte, sondern auch Objekte, die zeigen, dass das Schöpferische im früheren 21. Jh. nicht ganz ausgestorben war.

 

Hannes Zaugg Graf. Vizepräsident Grosser Rat Kanton Bern. Mit Kunst am Bau kriegt man für wenig Geld Identität und Heimat.

 

Remo Galli. alt Nationalrat CVP Dr. h.c. Kunst am Bau muss ein „Zwang“ bleiben, gibt eine Chance, Kultur und Umgebungsgestaltung zu optimieren und ein Merkmal zu schaffen.

 

Marina Belobrovaja. Künstlerin, Dozentin. Kunst und Bau ist einer der wenigen demokratischen, da allgemein zugänglichen Formate, in denen Kunst in die Gesellschaft wirken kann. Kunst braucht diese Öffentlichkeit und verfügt zugleich über die besondere Möglichkeit, diese immer wieder herzustellen. Und Öffentlichkeit ist die Grundbedingung einer Gesellschaft, die sich als Demokratie versteht.

 

Michèle Lechevalier. Chargée des affaires culturelles. Il est essentiel pour notre patrimoine d’avoir ce pourcent culturel.

 

Dorian McCarthy. Architekt. Save the art.

 

Urs Zurlinden. Stadtratspräsident Langenthal. Kunst macht den öffentlichen Raum einzigartig.

 

Poretti Gianni. Artista. Senza arte non c’è vita, arte è espressione vitale dell’umano.

 

Christoph Doswald. Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Zürich (Präsident). Oeffentliche Kunst schafft Gesellschaft.

 

George Steinmann. Bildender Künstler und Musiker. Kunst ist eine Treiberkraft.

 

Thomas Kaeppeli. Architekt. Kunst bereichert die Architektur.

 

Jacqueline Strauss. Direktorin Museum für Kommunikation. Kunst am Bau ist nicht die Kirsche auf der Torte, sondern das Backpulver im Teig.

 

Thomas Pfister. Kulturvermittler. Weniger Lust, weniger Kultur, weniger Bildung, weniger Zivilisation? Wollt ihr das wirklich? Der Preis dafür könnte uns teuer zu stehen kommen!

 

Stefan Jordi. Grossrat. Wie würde wohl das Berner Münster heute aussehen, wenn keine „Kunst am Bau“ realisiert worden wäre?

 

Hans Läubli. Geschäftsleiter Suisseculture. Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele (Pablo Picasso).

 

Enrico Luisoni. Präsident Berufsverband visuelle Kunst BS/BL. Auch in BS/BL geht dieser Kampf schon lange!

 

Johannes Stückelberger. Kunsthistoriker, Dozent Universität Bern, Theologische Fakultät. Ohne Kunst im öffentlichen Raum würden unsere Städte und Dörfer trist aussehen. Kein Figurenspiel am Zytglogge. Kein Tinguelybrunnen in Basel. Kunst im öffentlichen Raum ist Ausdruck einer lebendigen Gemeinschaft. Der Staat hat einen Auftrag, Kunst zu fördern.

 

Antonio Bauen. Grossrat. Kunst am Bau bereichert unsern Lebensraum, regt zum Denken zum Lachen zum Staunen an.

 

Patrick Thurston. Architekt. Kunst und Bau sind ein Ganzes das unteilbar ist wie unser Leben. Baukunst braucht Auseinandersetzung mit dem Gebrauch, dem Nützlichen wie auch mit allem was gemeinhin nutzlos ist, deshalb weil wir Menschen letztlich sinnliche Wesen sind und alles in uns auf Beziehung angelegt ist: da kann Kunst und Baukunst uns helfen aus reinem zweckenden hinaus und zu öffnen für die Weite. Sparen kann man bei all den Beratern und Expertisen! Nicht selten Mandate aus mangelnder Risikobereitschaft und Entscheidungslust der betroffenen Stellen. Bauen und Kunst braucht Mut und mutige Leute, auf allen Ebenen.

 

Ka Moser. Bildende Künstlerin. Kunst und Bau ein Menschenrecht.

 

Stefano Spinelli. Fotografo. Non meno ma più sostegno alla cultura! Meno tagli all’educazione, alla socialità, alla salute pubblica.

 

Carmen Perrin. artiste plasticienne. faire des économies sur l’interaction entre l’art, l’architecture et l’espace public, c’est une erreur car l’espace public a besoin de ces piqûres de rappel que sont les regards sur le monde des générations d’artistes qui se succèdent.

 

Esther Maria Jungo. Kunsthistorikerin. élémentaire comme l’eau et l’air pour vivre.

 

Josef Felix Müller. Präsident visarte Schweiz. Kunst ist geistige Nahrung.

 

Christian Kathriner. Privatgelehrter. Im Namen der Vernunft gesellschaftliche Minderheiten untergraben? Ganz toll, aber diese Vernunft könne Sie für sich behalten.

 

Romuald Etter. Künstler. Kunst im öffentlichen Raum ist eine notwendige Konfrontation in einer offenen Gesellschaft.

 

Bruno Sommer. Schulleiter/Künstler. Kunst IST Freude am Leben!

 

Sabine Hahnloser. Geschäftsleitung. Kunst – soviel wie möglich- überall – immer.

 

Martin Woodtli. Graphic Designer. Kunst bildet Identität und somit einen Teil unserer Heimat.

 

Daniela de Maddalena. Kunstschaffende. Die Stärkung der kulturellen Vielfalt und Ausdrucksweise stärkt schlussendlich die kulturelle Identität. Damit werden auch Ängste vor dem Fremden abgebaut!! Starke Kultur = starkes Land!!!

 

Frauke Bensel. Selbst. Architektin, pensioniert. Siehe Geländer-Foto: Was wären wir heute ohne unsere Vergangenheit? Das muss weitergeführt werden!

 

Françoise Verdonf. Lieber Ausgaben für Kunst am Bau anstatt für Kampfjets!!

 

Christoph Grupp. Grossrat. Wer etwas auf sich hält, verziert seine Gebäude seit Jahrtausenden: Bauernhäuser ebenso wie Paläste.

 

Yvonne Hausammann. Dipl. Architektin ETH. Kunst ist Leben.

 

Bernhard Rösch. Kulturinformatiker. Wir brauchen die Kunst, um nicht am Vernünftigen zugrunde zu gehen.

 

Markus Spycher. Pensionist. In meinem Wohnquartier gibt es ein geglücktes Beispiel für Kunst am Bau: Ich meine den ‚PEGASUS‘ an der Nordfassade des Weltpostgebäudes im Egghölzli. Er erinnert mich an die Zeit, als Pferde Postkutschen durch die Lande zogen.

 

Isabelle Krieg. Bildende Künstlerin. Kunst gibt Halt und Orientierung, auch im öffentlichen Raum.

 

Jutta Strasser. Architektin. „Kunst hilft denken, handeln und fühlen“! Wir brauchen sie in unserer Gesellschaft, dringend!

 

Manuel Ort. Grafiker. Kunst ist das Leben selbst!

 

Ulrich Fakhreddine. Künstler. Lieber Geld für Kunst ausgeben als für Krankenkassen Public Relations und Werbetelefoniebelästigung.

 

Jürg Orfei. Zeichenlehrer. Wenn Kunst als Dekoration der Architektur verstanden wird, sind wir vielleicht schon zu weit von der Gewissheit entfernt, dass beide Disziplinen untrennbar gedacht werden müssen – Essenz, Anstoss, Freiraum, gedankliches Refugium: Architektur braucht Kunst, Architekten brauchen Künstler, Kalkulierende Nutzer brauchen unkalkulierbar Unnützes.

 

Enrico Bartholdi. Designer. Was wäre die Welt, die Menschheit ohne Kunst…?

 

Jürg Rüedi. Pensioniert. Kunst am Bau vor Viehschauplätzen.

 

Angelo Cioppi. Leiter Bauprojektmanagement. Ein Stück Kultur würde verloren gehen.

 

Edith S. Ambühl. Künstlerin. Kunst am Bau = kulturelle wertvolle Symbiose, direkte Konfrontation/Auseinandersetzung mit dem Publikum.

 

Roland Hitz. Architekt BSA /SIA, Büroinhaber. So nicht!

 

Peter Meier. Bauingenieur. Kunst am Bau fördern.

 

Alan Romano. Grafiker. Kunst braucht Präsenz, damit sie uns inspiriert und auf unsere Seele wirkt.

 

Johannes Saurer. Architekt BSA. Kunst bereichert das Leben.

 

Martin Sturm. Architekt BSA. Kunst und Bau sind eine Einheit und Ausdruck einer Haltung, die wir Kultur nennen.

 

Oliver Ziltener. IT Teamleiter. Gegen den standard Bauwahn.

 

Doris Naef. Kunstschaffender. Immer bei öffentlichen Gebäuden min. 1% einplanen.

 

Bernhard Kiener. Künstler. Immer wieder ein Teil, der der Seele gut tut.

 

Sadhyo Niederberger. Künstlerin/ Kuratorin. Kunst und Architektur spiegeln unsere kulturelle Identität.

 

Elisabeth Stalder. Malerin /Wandbilder. Überlebenswichtig.

 

Barbara Bucher. Textildesignerin und Dozentin. Kunst am Bau beeinflusst unseren Alltag. Sie gestaltet die Atmosphäre in der Umgebung mit, in der wir leben.

 

Urs Martin Traber. Bildhauer. kunst am bau ist extrem wichtig, da es die architektur zu unterstützen und immer auch ein zeitzeugnis ist.

 

Toni Möri. Fachlehrer Kunst & Design, Künstler. Wenn ich durch die Stadt Bern laufe und mir vorstellen würde, dass alles Bildhafte an den Häusern und Lauben entfernt wäre, käme dies einem kulturellen Holocaust gleich.

 

Samuel Eugster. Künstler. Unsere Werte erhalten und mehren. Wenn wir Bilder haben, sind wir reich!

 

Conny Wagner. Künstlerin. Geistige Freiheit ist dort sichtbar, wo sie auf eine Projektionsfläche trifft.

 

Ursula Hirsch. Bildhauerin. ohne Kunst ist das durchatmen schwer.

 

Daniel Zahner. Fotograf. so nicht!!!

 

Wilfried von Gunten. Galerist. Kunst am Bau, Kunst in der Öffentlichkeit ist einer der wichtigsten Pfeiler unserer Gesellschaft.

 

Monika Dillier. Künstlerin. Mehr Kunst weniger Waffen.

 

Petra Sulzervon der Assen. Künstlerin. Kunst am Bau eher aufstocken, als abbauen!!

 

Cuno Müller. Kunstmaler. Jeglicher ART Kunst ist ein Bestandteil von uns Menschen.

 

Werner Zemp. Designer Künstler. Die Kunst ist eine sehr öffentliche Angelegenheit und Gegenstand eines sehr allgemeinen Interesses. Zitat

 

Gualtiero Guslandi. Vis. Künstler. Ich erlebe genau diesen SchildbürgerStreich an meiner KaB-Arbeit im Kantonsspital Luzern. Mit der PseudoPrivatisierung von öffentlichen Institutionen werden frühere Regierungsbeschlüsse bezügl. Kunst am Bau „entsorgt“.

 

Bea G. Leitung Marketing & Event. „Kunst am Bau“ ist für alle Menschen gleichermassen da. Sie bewegt, stosst an und regt vielfältige Diskussionen in der Gesellschaft an.

 

Bettina Grossenbacher. Visuelle Künstlerin. Kunst und Bau ist ein Muss.

 

Ulrich Wälti. Rentner. Nach dem unverfrorenen Sozialabbau ist jetzt offensichtlich der Kulturabbau an der Reihe. Wie weit will es die bürgerliche Mehrheit noch treiben?

 

Magda Schneider Kiszio. Malerin. ich unterstütze die Kunst, sie ist wichtig.

 

Charlie Schluchter. Künstler & Rentner. Einsam wäre der Mensch ohne die Kunst am Bau.

 

Guido Nissbaum. Für mehr schönen Widerstand, gegen hässlichen Unverstand.

 

Cécile Stadelmann. Visuelle Künstlerin. Kunst erweitert den Blick auf das Leben.

 

Monika Sigrist. Co-Präsidentin WEKO visarte zentralschweiz. Kunst und Bau bringt Mehrwert für alle. Ein Kanton trägt mit seiner Vorbildfunktion eine besondere Verantwortung – auch für die Kunst.

 

David Stampfli. Grossrat. Ohne Kunst verlieren Bauten Stück weit ihre Seele.

 

Christopher Oeschger. Berater. KaB öffnet die Augen und den Verstand.

 

Pt (Peter) Whitfield. Kunstmaler. Kunst am Bau wird immer wichtiger im Bezug auf der Gestaltung von Solarpenells.

 

Andreas Bachmann. Grafikdesign. Die SVP zeigt mal wieder Gesicht… eine hässliche Fratze.

 

Urs B. Roth. Künstler / Architekt. Kunst am Bau ist unabdingbar!

 

Manfred Vänçi Stirnemann. Künstler. als ehemaliger dozent an der HSLuzern im bereich kunst & design ist es mir ein anliegen, dass jeder weitere abbau von kunst- und kulturförderung verhindert wird. kunst ist und bleibt eine wichtige grundlage des zivilisierten zusammenlebens.

 

Eve Monnier. Artiste, l’art c’est la connaissance.

 

Sarah Gabi. Grossrätin. Kunst im Alltag, v.a. auch als historisches Gedächtnis braucht ihren Raum.

 

Irène Meister. Grafikerin. Die Kunst spricht auch die Sinne an…

 

Monika Bünter. Psychologin FSP. Kunst wischt den Staub von der Seele.

 

Marinka Limat. Künstlerin. L’art fait partie de nous. Au plus profond de notre être. Von unserer Kultur. Es ist so.

 

Hans Jörg Bachmann. Künstler. Kunst am Bau hat in Europa eine jahrtausendalte Tradition. Profan- und Sakralbauten zeugen vom Reichtum unserer Kultur. Nun möchte eine politische Gruppierung diese Tradition plötzlich abbrechen. Absurd!

 

Hans Tobler. Chemiker in Pension. Die Welt wird arm ohne Kunst.

 

Karin Meier Arnold. Künstlerin. Kunst am Bau lädt ein, andere Blicke auf das Gewöhnliche zu wagen und neue Denkweisen zu erforschen. Sie fördert die Toleranz, die Auseinandersetzung und das Gespräch.

 

Roger Levy. Kunstschaffender. Kunst ist Teil der gesellschaftlichen Identität.

 

Marianne Theis. Bildende Künstlerin. Das darf nicht geschehen, öffentliche Kunst braucht es überall, es ist das Bild welches gegen aussen wirkt.

 

Sibylle Völkin. Visual Artist. Wer mit Vernunft – dem wesentlichen Mittel geistiger Reflexion – ausgestattet ist, lehnt die Motion „Kunst am Bau mit Vernunft“ ab.

 

Walter Eigenheer. Visueller Künstler/Zeichnungslehrer. Als hätten die SVP Politisierenden nichts gescheiteres zu tun?

 

Anna Maria Bauer. Plastikerin. Wo künstlerischer Ausdruck fehlt, entsteht kulturelle Verarmung.

 

Olivia Wiederkehr. Künstlerin. Kunst ist Kultur und Identität – gehört in die Öffentlichkeit.

 

Andreas Schneider. Künstler. …für eine breit abgestützte Kunst und Kultur!

 

Ursula Pauli. Architektin. Ohne künstlerisch-gestalterische Objekte am Bau, oder bei öffentl. Bauten, Quartiere, Bahnhöfe, oder öffentl. Plätze , verkommt unser Lebensraum zur unpersönlichen Steinwüste. Erholung ist dann ausgeschlossen. Der Mensch ist nicht nur ein ,,Arbeitsmensch,, er ist auch ein Lebewesen, dessen Sinne und Herz Bereicherung braucht, um seine positiven Seiten entfalten zu können. Kunst, Kultur, Design sind Werte die unser Leben ausmachen. Dies nehmen wir einmal ,,mit,,. Und nicht Geld. Oder ,,gespartes,, Geld. Schönheit beflügelt uns. Auch im Alltagsleben. In unserer Wohnkultur und Umgebung.

 

Ursula Baur. Beruflich. Das sollte selbstverständlich sein, Kunst gehört zum Alltag!

 

Marc Haltmeyer. Künstler/ Kunstlehrer in Wien. Wir finden es wichtig, dass die Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz, aber auch die ausländischen Künstler in unserem Land und auch die international tätigen Künstler und Künstlerinnen weiterhin ein Betätigungsfeld im öffentlichen Raum haben und somit ihren Beitrag zu einer lebenswerten Stadt lebenswerten Umgebung leisten können. Deshalb ist es ein Zeichen der Solidarität der politisch Tätigen ihren Künstlerinnen und Künstlern weiterhin dieses Schaufenster zu ermöglichen und zu schützen und deshalb auch keine Beiträge der privaten und öffentlichen Bauunternehmen zu kürzen!

 

Stefanie Graf. Tagesmutter. Wäre schade.

 

Marietta Gullotti. Malerin. Kunst am Bau ist wichtig!

 

Erika Meris Schüpbach. Kunstschaffende und Kulturvermittlerin. „Kulturelle Teilhabe für alle!“- & „Perspektivenwechsel“.

 

Dino Rigoli. bildender künstler. kunst am bau ist nicht einfach nur die konfitüre auf dem butterbrot – sie ist das brot selber!

 

Brigitte Gross Rigoli. Hochschuldozentin. Freie Kunst im öffentlichen Raum stärken!

 

Pierrette Hurni. Sekretariat visarte.bern. Lächerlich winzige Einsparung mit desaströser Wirkung!

 

Gisella Sutter. Freischaffende Kunst und Architektur gehören zusammen.

 

Flurina Hack. Künstlerin. Kunst ist unverzichtbar und muss öffentliche sichtbar bleiben.

 

Ernst Steiner. Innendienstleiter. Was wäre das Berner Münster ohne Kunst am Bau?

 

Dieter Mathys. CEO. Klar dagegen.

 

Daniel Friederich. Dozent/Geschäftsleiter. Kunst gehört zu den Grundelementen des Lebens!

 

Rudolf Schwyn. Kunstschaffender / Dozent. Kunst am Bau ist schon seit Jahrhunderten ein wesentlicher Anziehungs- und Inspirationspunkt von Orten.

 

Philipp Burkard. Leiter Science et Cité. Kunst am Bau ist auch Bau an der Kunst.

 

Hans Gilgen. visueller künstler. Ja zur Kunst am Bau.

 

Bernhard Huwiler. Künstler. Eine Gesellschaft ohne Kunst und Kultur ist eine verarmte Gesellschaft. Ein Staat der an der Kultur spart riskiert die Verarmung. Eine vielfältige Kultur ist Zeichen einer Vielfältigkeit und Reichhaltigkeit einer Region. Dies trifft insbesondere auch für den Kanton Bern mit den vielfältigen Sprach- und Kulturräumen zu. Mit Stolz wollen wir diese Vielfalt auch in Zukunft fördern und zeigen.

 

Esther Maria Bünter. Choreografin / Tänzerin. Kunst tut allen Herzen gut!!

 

Beat Oesch. Informatiker. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass Künstler von der öffentlichen Hand unterstützt werden und ihre Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

Madeleine Mosimann. Ärztin. Kunst gehört zur Seele der Gesellschaft.

 

Kate Burgener. Künstlerin / Studienleitung. Es ist sehr bedenklich in welchem Tempo, sei es im Kunstbereich oder in der Bildung, die Umverteilung fortschreitet. Wehren wir uns endlich. Danke für die Petition.

 

Marcina Bünter. Tanztherapeutin / Malerin. gutes Kulturförderungsinstrument.

 

Daniel Maeder. Geschäftsführer Pensionskasse CoOpera Sammelstiftung PUK. Kunst ist die edelste Bildung des Menschen!

 

Benjamin Dodell. Zentralvorstand visarte.schweiz. Eine wichtige Sache!

 

Werner Wynistorf. Verkaufsleiter. Reduktion der Kunst ist Armut.

Online Petition „Rettet Kunst am Bau! — Sauvegardez « Art et architecture » ! “ ist lanciert!

https://act.campax.org/petitions/rettet-kunst-am-bau-sauvegardez-art-et-architecture

Offener_Brief_Kunst_und_Bau_de_fr

Statement H R Reust

 

Offener Brief:

KUNST UND BAU NICHT KAPUTT REGULIEREN!

 

Sehr geehrte Grossrätinnen und Grossräte des Kantons Bern

 

Wir alle sind auf unsere Art Künstler, ganz gewiss ist jede und jeder einzigartig. In unserer Gesellschaft hat der Ausdruck dieser menschlichen Fähigkeiten eine lange Tradition. Kunst ist Äusserung von Lebensfreude, Kunst zeigt auf, weisst hin, öffnet zu neuen Horizonten hin. Das soll auch künftig so sein. Es hat viel mit freier, offener Weltsicht zu tun, Kunst als Teil unseres Lebens zu betrachten und folglich auch zu fördern.

Die Motion „Kunst am Bau“ mit Vernunft von Lars Guggisberg (Kirchlindach, SVP) und Mathias Müller (Orvin, SVP) will eine Reglementierung und Limitierung, sie will neue Vorschriften, welche einengen und ausgrenzen.

 

  1. Im Kulturförderungsgesetz von 1975 hiess es in Art. 9: Bei Neu- und Umbauten von kantonalen Gebäuden und Anlagen sind angemessene Mittel für die künstlerische Ausschmückung bereitzustellen, sofern es ihre Zweckbestimmung rechtfertigt. Das Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) hat diesen Artikel so umgesetzt, dass ca. 1 % des Kostenvoranschlages der Summe BKP 2 (Gebäude) und BKP 4 (Umgebung) für Kunst und Bau budgetiert wurde. Die Zahl von 1 % war aber nirgends festgehalten.

Seit Inkrafttreten des neuen Kantonalen Kulturförderungsgesetzes per 1.1.2013 mit dem Art. 29 (Der Kanton kann …) wurden einerseits nur noch bei Projekten mit hohem Öffentlichkeitsbezug Kunst-und-Bau-Projekte realisiert und andererseits diese einzelnen Budgets für Kunst und Bau um mind. die Hälfte gegenüber vorher gekürzt. Bei sieben Projekten wurden rund 2 Mio. Franken budgetiert bzw. ausgegeben. Wären die in der Motion geforderten Regulierungen in Kraft gewesen, hätten insgesamt nur knapp 0.5 Mio. Franken verwendet werden dürfen. Die durchschnittlichen jährlichen Einsparungen hätten mit etwa 300 000 Franken nur ca. 0.003 % des kantonalen Finanzhaushaltes von 10 Mrd. Franken ausgemacht. Es können keine Millionen in diesem Bereich gespart werden. Zudem wäre ausgerechnet in den Randregionen, wo kleinere kantonale Bauten entstehen, kein vernünftiges Kunst-und-Bau-Verfahren mehr finanzierbar gewesen. Diese Benachteiligung der Randregion widerspricht den Aufträgen der kantonalen Kulturstrategie 2018 und die Kunstschaffenden, welche als Berufsleute Auftragnehmer und auch Steuerzahler sind, verlieren eine wichtige Aufgabe, welche sie für die Zivilgesellschaft leisten.

Das AGG nimmt als Bauorgan des Kantons Bern seit Jahren seine Verantwortung vorbildlich wahr und stellt für Kunst und Bau Mittel ein, die für die Bauten und die Finanzsituation des Kantons angemessen sind. Es ist wichtig, dass das Budget beim AGG ist, weil hier die Bauten betreut werden. Es soll zu einer Zusammenarbeit zwischen Architektur und Kunst kommen, ein gegenseitiges befruchten und nicht Kunst als Dekoration. Deshalb ist Kunst ganz selbstverständlich ein Bestandteil jedes Baubudgets welches der Kanton dem Grossen Rat vorlegt.

  1. Der Bildhauer Gustave Piguet hat im Jahr 1942, also in finanziell schwierigen Kriegszeiten, die Südfassade des Berner Rathauses gestaltet.[1] Für uns alle ist gerade in der Öffentlichkeit herausragende Kunst als Form des Ausdrucks menschlichen Lebens unverzichtbar. Die öffentliche Hand hat eine Vorbildfunktion, die sie auch im Bereich Kunst und Bau wahrnehmen muss, da Private in der Regel gar nicht in der Lage sind, solche Investitionen zu tätigen.

Ohne namhafte Investitionen der öffentlichen Hand in Kunst und Bau würde in Saxeten, der steuerschwächsten Gemeinde des Kantons Bern, keine Fussgängerbrücke und keine Klause von George Steinmann stolz an die Unwetter des Sommers 2005 und an den Dialog zwischen Stadt und Land erinnern. Keine „kopflose“ 400kg schwere Bronze-Plastik von Luciano Andreani würde auf dem Casinoplatz (oder früher auf dem Bahnhofplatz) in Bern für einen kurzen poetischen Moment unvermittelt in unseren Alltag treten und uns an unsere eigene Kopflosigkeit erinnern, wenn wir beim Ausdruck unseres menschlichen Lebens selbst Künstlerinnen und Künstler sind. Kein Denkmal eines Bauarbeiters mit Presslufthammer würde an der Grimsel an die Erbauer der Kraftwerke Oberhasli erinnern und daran, was Menschen in gemeinsamer Anstrengung zustande bringen.

 

Die Tradition dieser Kunst im Alltag der Menschen muss als Brückenschlag, Inspirationsquelle und historisches Gedächtnis weiterhin angemessen gepflegt werden. Wir bitten Sie die Motion Guggisberg und die Beschlüsse des Regierungsrats abzulehnen.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Verein Basis Kunst und Bau BAKUB

Nationaler Verband für Kunstschaffende visarte Bern Biel/Bienne Jura

Bund Schweizer Architekten BSA Bern Solothurn Freiburg Oberwallis

Schweizerischer Werkbund SWB Bern

 

Für Fragen: Ronny Hardliz, Präsident BAKUB, ronny@bakub.org

[1] Beim Berner Rathaus finden wir neben der Kunst und Bau von Piguet eine Brunnenplastik von Max Fueter, Gemälde von Ferdinand Hodler und Martin Lauterburg, ein Schriftbild von Rudolf Mumprecht, den Abschluss des Handlaufs der Treppe von Arnoldo d’Altri, Ratstische von Mathäus Funk, eine Ratspendule von Daniel Funk, Stuckaturen von Otto Kappeler oder das monumentale Wandbild von Karl Walser, sowie in den Fenstern Standesscheiben sämtlicher Kantone, die von Künstlern der entsprechenden Kantone geschaffen wurden.

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Lettre ouverte :

Pas de réglementation supplémentaire dans l‘art et bâtiment

 

Chère Députée, cher Député du Canton de Berne

 

Chacun de nous, à sa manière, est artiste et certainement chacun est unique. Dans notre société, l’expression de ces capacités humaines a une longue tradition. L’art est une manifestation de joie de vivre, l’art montre, souligne, ouvre de nouveaux horizons. Cela continuera d’être le cas à l’avenir. Considérer l’art comme faisant partie de notre vie et, par conséquent, de le promouvoir a beaucoup à voir avec une vision libre et ouverte du monde.
La motion « Art et architecture » : il faut savoir raison garder  de Lars Guggisberg (Kirchlindach, UDC) et Mathias Müller (Orvin, UDC) veut une limitation, elle veut de nouvelles réglementations qui restreignent et excluent.

1) L’art. 9 de la loi de 1975 sur la promotion de la culture stipule : Des moyens appropriés sont mis à disposition pour la décoration artistique des bâtiments et équipements nouveaux ou rénovés de l’Etat si leur affectation le justifie. L’Office des immeubles et des constructions (OIC) a mis en œuvre cet article de telle sorte qu’environ 1% de l’estimation du coût de la somme CFC 2 (Bâtiment) et CFC 4 (Aménagements extérieurs) est budgétisée pour l’art et bâtiment. Cependant, le chiffre de 1% n’a été fixé nulle part.
Depuis l’entrée en vigueur de la nouvelle Loi sur l’encouragement des activités culturelles le 1er janvier 2013 avec l’art. 29 (le canton peut…), les projets d’art et bâtiment n’ont été réalisés que pour des projets à caractère très public et d’autre part ces montants spécifiques pour l’art et bâtiment ont été réduits d’au moins de moitié par rapport aux budgets précédents. Depuis lors, environ 2 millions de francs ont été budgétisés ou dépensés pour sept projets. Si la réglementation exigée dans la motion avait été en vigueur, un total d’un peu moins de 0,5 million de francs aurait dû être utilisé. L’économie annuelle moyenne de 300.000 francs environ n’aurait représenté que 0,003 % du budget cantonal de 10 milliards de francs. Il n’est pas possible d’économiser des millions dans ce domaine. En outre, il ne serait plus possible de financer une procédure d’art et bâtiment raisonnable dans les régions périphériques où sont construits des bâtiments cantonaux plus petits. Cet appauvrissement des régions périphériques est en contradiction avec les missions de la Stratégie culturelle cantonale 2018 et les artistes, qui sont à la fois entrepreneurs professionnels et contribuables, perdent une tâche importante qu’ils accomplissent pour la communauté.

En tant qu’organisme de construction du canton de Berne, l’OIC exerce depuis de nombreuses années sa responsabilité de manière exemplaire et a alloué à l’art et bâtiment des fonds adaptés aux bâtiments et à la situation financière du canton. Il est important que le budget soit géré par l’OIC, qui s’occupe des bâtiments. Il doit y avoir une collaboration entre l’architecture et l’art, une fertilisation croisée et non pas l’art comme décoration. C’est pourquoi l’art fait naturellement partie du budget de construction que le canton soumet au Grand Conseil.

2) Le sculpteur Gustave Piguet a orné la façade sud de l’hôtel de ville de Berne en 1942, c’est-à-dire en temps de guerre financièrement difficile. Pour nous tous, l’art de qualité en tant que forme d’expression de la vie humaine est indispensable, en particulier en public. Le secteur public a une fonction exemplaire, qu’il doit également remplir dans les domaines de l’art et bâtiment, car les particuliers ne sont généralement pas en mesure de faire de tels investissements.

Sans investissements publics conséquents dans l’art et bâtiment, aucun pont piéton, aucun ermitage de George Steinmann à Saxeten, la commune la plus faible du canton de Berne, ne témoignerait des tempêtes de l’été 2005 et la solidarité entre ville et campagne. Aucune sculpture en bronze „Sans tête“ pesant 400 kg de Luciano Andreani sur la place du Casino (ou anciennement sur la place de la Gare) à Berne n’amènerait parfois dans notre vie quotidienne un bref moment poétique et nous rappellerait notre propre absence de tête à certains moments de notre existence humaine. Aucun monument d’un ouvrier de la construction avec un marteau pneumatique sur le Grimsel ne nous rappellerait les constructeurs des centrales électriques de l’Oberhasli et ce que les gens peuvent accomplir ensemble.

 

La tradition de cet art dans la vie quotidienne des gens doit continuer à être entretenue comme un pont, une source d’inspiration et de mémoire historique. Nous vous demandons de rejeter la motion Guggisberg et les résolutions du Conseil exécutif.

 

Avec nos cordiales salutations

 

Verein Basis Kunst und Bau BAKUB

Société des artistes visuels visarte Berne Bienne/Bienne Jura

Fédération des Architectes Suisses FAS Berne Soleure Fribourg Haut-Valais

Schweizerischer Werkbund SWB Berne