Teil II an der HKB
AUSSTELLUNG
31.05.–11.06.2021 / MO–FR / 09–17 UHR
HOCHSCHULE DER KÜNSTE BERN HKB / Fellerstrasse 11 / 3027 Bern
Karl-Heinz Adler, Pavel Karous, Andreas Kempe, Antje Kirsch, Friedrich Kracht, Sylva Lacinová, Václav Požárek, Patricia Westerholz
Mit Projektvorschlägen für die Volksschule Wyssloch von Nino Baumgartner, Haus am Gern, Alain Jenzer, Florence Jung, Lang/Baumann
Mit Projektvorschlägen für die Heilpädagogische Schule Bern von Inga Häusermann, Mikhail Karikis, Rebecca Kunz, Matthias Liechti, Selina Lutz, Hinrich Sachs
Kuratiert von Ronny Hardliz (BAKUB)
PODCASTS
ab 31.05.2021 auf / www.bakub.org / www.stadtgalerie.ch
Mit Beiträgen von u.a. Bernhard Pulver, moderiert von Martin Beutler (BAKUB)
Kunst und Bau hat eine andere Dauerhaftigkeit als die Kunst, die wechselnd in Ausstellungsräumen gezeigt wird. Ideell steht sie im Dialog mit ihrem architektonischen Kontext – dem Raum, dem Programm und den Menschen, die sich darin bewegen – und bleibt doch an ihn gebunden. Sie setzt sich der Öffentlichkeit aus, und muss sich mit der Frage konfrontieren, was Öffentlichkeit ist, wie sie sich zusammensetzt, wen sie ausschliesst, und wie sie auf dieses sich verändernde Gefüge einwirken kann. Meist finanziert durch die staatliche oder kommunale Hand – durch einen bestimmten Prozentsatz der Bausumme – bleiben die Werke im Besitz der Allgemeinheit und damit Teil der verwalterischen Verantwortung und Fürsorge. Als Kunst, die nicht Gegenstand eines spekulativen Marktes ist und deren Wert sich dadurch einfach auf ihre Kosten reduzieren liesse, und die – ihrer Geschichte wegen – als blosse Künstler*innenförderung abgetan werden könnte, stand sie schon immer unter besonderem Legitimationsdruck. Heute kommt hinzu, dass sich der Begriff der Öffentlichkeit und der Allgemeinheit durch voranschreitende Privatisierungstendenzen, Individualisierung und Globalisierung in grundsätzlichem Wandel befindet.
Die Ausstellung Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West an der Hochschule der Künste Bern HKB erweitert die gleichnamige Ausstellung in der Stadtgalerie, die 2020 auf Grund der Schliessungen der Museen nur für kurze Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Der Vergleich von vergangenen mit gegenwärtigen Kunst-und-Bau-Praktiken wird nochmals aufgenommen. Eine Auswahl von Dokumentationen, Modellen und Texten aus den ehemaligen sozialistischen Staaten der DDR und ČSSR gibt Einblick in eine umfassende Kunst-am-Bau-Praxis, die aus heutiger Sicht reguliert erscheint, die gleichzeitig aber Kunstschaffenden sehr weitreichend Kompetenzen zur Gestaltung der «gesellschaftlichen Umwelt» gab. Demgegenüber werden Einblicke in momentan laufende und abgeschlossene Wettbewerbsverfahren der Stadt Bern ermöglicht. Dieses Format der öffentlichen Präsentation, das vor allem für Architekturwettbewerbe üblich ist – und zu Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Diskurs beiträgt – soll damit auch für den Bereich Kunst und Bau erprobt werden. Die Ausstellung schärft den Blick auf Kunst und Bau als ein künstlerisches Feld in Wechselwirkung von Öffentlichkeit, Politik und Architektur. In einer Podcast-Reihe von Gesprächen mit Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur wird, wenn nicht nach Antworten, dann nach Fragen zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst und Bau in Gegenwart und Zukunft gesucht.
Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West ist die zweite Ausstellung einer Reihe, die sich mit Kunst und Bau befasst, und die in der Stadtgalerie mit Basis Kunst und Bau – Gegenwärtige Praktiken der Stadt Bern 2017 ihren Anfang nahm. Während die erste Ausstellung vor allem die Verfahrensprozesse beleuchtete, die oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen, zeigt die zweite Ausstellung Wettbewerbsbeiträge im grösseren historischen Horizont. Eine internationale Tagung zum Stellenwert baubezogener Kunst aus ehemaligen osteuropäischen Staaten für die gegenwärtige Praxis wird im Herbst stattfinden und von einer Publikation begleitet.
Veranstaltungen:
Wegen Corona findet keine Eröffnung statt.
Rundgänge mit dem Kurator Ronny Hardliz durch die Ausstellung an der HKB:
Do, 03.06.2021, 17 Uhr
Do, 10.06.2021, 17 Uhr
oder auf Anfrage.
Um Anmeldung an ronny@bakub.org wird gebeten.
Die Ausstellungsreihe Basis Kunst und Bau wird kuratiert von Ronny Hardliz (Künstler und Architekt, BAKUB) und organisiert von BAKUB – Verein Basis Kunst und Bau, der Stadtgalerie und der Hochschule der Künste Bern HKB. Die Ausstellung Basis Kunst und Bau – Macharten von Ost bis West steht unter der Schirmherrschaft der Botschafterin der Tschechischen Republik und wird unterstützt von Stadt und Kanton Bern, Burgergemeinde Bern, Ernst Göhner Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Stiftung Temperatio sowie der Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung.